Kein Novoline-Logo auf Kinder-Trikots des 1. FC Kaiserslautern
Posted on: 12/06/2024, 09:44h.
Last updated on: 12/06/2024, 09:44h.
Ende Mai hat der Fußballclub 1. FC Kaiserslautern den Glücksspielkonzern Löwen Entertainment als neuen Hauptsponsor präsentiert. Nach der kurz darauf anschwellenden Kritik an dem Deal betonte 1. FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen gegenüber Medien, dass das Logo der Sponsor-Marke Novoline nicht auf den Club-Trikots in Kindergrößen präsent sein werde.
Damit würde der FCK-Verantwortliche Kritikern entgegenkommen, die sich gegen den Novoline-Deal ausgesprochen haben. Zugleich betonte Hengen gegenüber dem Rundfunksender SWR, dass der Club die Argumente für und gegen einen Glücksspielanbieters als Hauptsponsor sorgsam abgewogen habe.
Daneben habe man jedoch auch die finanziellen Aspekte berücksichtigen müssen. Hengen erklärte:
Die Einnahmen aus dem Sponsoring stellen eine wichtige Einnahmequelle für den FCK dar. Daher haben wir das Angebot von Löwen Entertainment mit seiner Kernmarke Novoline, einem Partner, mit dem wir bereits in der vergangenen Saison sehr positive Erfahrungen in der Zusammenarbeit gemacht haben, angenommen und eine Zusammenarbeit für mindestens drei Jahre vereinbart.
Bei dem Sponsor handele es sich um einen lizenzierten Anbieter. Dieser halte sich an die gesetzlichen Rahmenbedingungen des Glücksspielstaatsvertrags von 2021.
In den Geschäftskodex eingeschlossen seien selbstverständlich auch die Regularien bezüglich der Werbemöglichkeiten. Um den Schutz junger FCK-Fans in dieser Hinsicht zusätzlich zu stärken, werde es keinen Novoline-Schriftzug auf den für sie bestimmten Trikots geben.
Verbreitete Glücksspielsponsorings im deutschen Fußball
Mit dem Novoline-Sponsoring ist der FCK im deutschen Profifußball nicht allein. Seit letzter Saison wirbt der VfB Stuttgart mit dem französischen Wettanbieter Winamax auf seiner Trikotbrust.
Darüber hinaus fungiert der Glücksspielkonzern Merkur als Fußball-Trikotsponsor. So prangt das Logo von dessen Marke Crazybuzzer auf den Shirts der Clubs Hertha BSC und Waldhof Mannheim.
Trotz aller Kritik sind Sponsoren aus der Glücksspielbranche im deutschen Fußball weit verbreitet. Statistiken zufolge werden 72 % aller Erstliga- und 33 % aller Zweitligaclubs von einem Sportwetten-Betreiber finanziell unterstützt. In der zweiten Liga werden zudem 61 % aller Teams von einem Spielhallen- oder Casino-Anbieter gesponsert, weitere 17 % von einem Lotterie-Veranstalter. Damit liegen die Glücksspielunternehmen im Sponsoren-Ranking hinter Handelskonzernen an zweiter Stelle.
Für den FCK endet mit dem Novoline-Hauptsponsor zugleich die langjährige Kooperation mit einem anderen Glücksspielbetreiber. Der Club wurde seit über 70 Jahren von Lotto Rheinland-Pfalz finanziell unterstützt. Vor Abschluss des neuen Deals wurde die Lotto-Partnerschaft jedoch in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst.
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