Glücksspiel: 31 % der Kinder und Jugendlichen in Großbritannien spielen
Posted on: 11/11/2022, 10:20h.
Last updated on: 11/11/2022, 10:37h.
In Großbritannien ist das Glücksspiel auch unter Jüngeren weit verbreitet. Dies legen Daten nahe, die die Glücksspielbehörde UK Gambling Commission (UKGC) am Donnerstag veröffentlichte. Diesen zufolge habe mit 31 % knapp ein Drittel der 11- bis 16-jährigen Kinder und Jugendlichen in den vergangenen zwölf Monaten Geld für eine Form von Glücksspiel ausgegeben.
Der 2022 Young People and Gambling Report [Seite auf Englisch] solle laut Behörde dazu dienen, das Interesse und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen Arten von Glücksspiel besser zu verstehen. Die Ergebnisse würden genutzt, um diese spezielle Zielgruppe wirksam vor Glücksspiel-bedingten Schäden zu schützen.
Beliebte Arcade-Spiele
Die UKGC betont, dass der Großteil des von den Minderjährigen betriebenen Glücksspiels legal und ohne Altersbeschränkungen gewesen sei. Am beliebtesten seien Arcade-Spiele in terrestrischen Geschäften gewesen. Die Greifautomaten und Co. seien von 22 % aller Befragten gespielt worden.
Darauf folgten private Wetten mit Freunden und Familie (15 %) sowie Kartenspiele um Geld (5 %). Darüber hinaus hätten Spielautomaten (3 %), Wetten auf E-Sport-Events (2 %) sowie Rubbellose (1 %) und Online-Casinos (1 %) zu den von Kindern genutzten Glücksspiel-Arten gehört.
Das weitverbreitete Glücksspiel der Kinder ist auch britischen Spielerschutz-Organisationen bekannt. Deshalb richtet sich ihre Kommunikation bereits an jüngere Glücksspiel-Konsumenten. So erreicht der Young Gamers and Gamblers Education Trust (YGAM) mit seinen Aufklärungsprogrammen bereits Millionen junger Menschen. Einer zu Beginn der Woche veröffentlichten Statistik des YGAM zufolge sei ein 2020 gemeinsam mit den Spielerschützern von GamCare gestartetes Programm schon von zwei Millionen jungen Briten genutzt worden. Darüber hinaus seien 24.000 Menschen, die beruflich mit Jugendlichen arbeiten, geschult worden. Darunter befänden sich allein 10.000 Lehrer.
Für die meisten jungen Spieler sei der Zeitvertreib vollkommen harmlos, so die UKGC. Demnach habe mit 78 % der überwiegende Anteil der jungen Befragten angegeben, aus reinem Spaß gespielt zu haben.
Kleiner Anteil an jungen Problemspielern
Allerdings führe das Glücksspiel bei einer kleinen Zahl Betroffener durchaus zu Problemen. So zeige die aktuelle Studie, dass 0,9 % der 11- bis 16-Jährigen in Großbritannien als problematische Glücksspieler eingestuft werden müssten.
Deshalb warnte die UKGC:
In der diesjährigen Umfrage sind die Ergebnisse zu den regulierten Produkten mit Altersbeschränkung zwar ermutigend, aber es gibt eindeutig eine Gruppe, die immer noch Probleme mit dem Glücksspiel hat.
Als Aufsichtsbehörde der Glücksspiel-Branche verlange die UKGC von den Anbietern, dass sie strenge Maßnahmen zum Schutz der jungen Spieler ergriffen. Diese müssten wirksam verhindern, dass Kinder illegal auf Produkte zugriffen. Darüber hinaus müsse ausgeschlossen werden, dass sich das Marketing der Glücksspiel-Unternehmen an Kinder richte.
Unseriösen Unternehmen, die mit ihren Angeboten auf Kinder abzielten, drohte die UKGC eine Verstärkung der Vollzugsmaßnahmen an. Dazu zählten die Ausweitung der Online-Altersüberprüfung und die Verschärfung der Werberichtlinien. Damit werde die Behörde sicherstellen, dass junge Spieler auch in Zukunft umfassend geschützt seien.
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