Sicherheitsoffensive in Macau? 800 neue Überwachungskameras im öffentlichen Raum
Posted on: 08/08/2020, 05:30h.
Last updated on: 07/08/2020, 02:38h.
Die asiatische Glücksspielmetropole Macau setzt künftig auf den verstärkten Einsatz von Überwachungskameras. So gaben die Sicherheitsbehörden in dieser Woche bekannt, die Installation 800 weiterer Geräte im öffentlichen Raum genehmigt zu haben. Angaben lokaler Medien zufolge plane die Regierung bis 2023 den Betrieb von insgesamt 2.600 Kameras an stark frequentierten Örtlichkeiten.
Tabelle listet Standorte auf
Am Donnerstag nahm Macaus Sicherheitsminister Wong Sio Chak vor der Gesetzgebenden Versammlung der chinesischen Sonderverwaltungszone Stellung zu Veränderungen im Sicherheitsapparat. Dabei kam die Sprache auch auf den Ausbau der Kameraüberwachung in der Glücksspielstadt.
In seinem jüngsten Sicherheitsbericht vom März 2020 klassifiziert der US-amerikanische Overseas Security Advisory Council das Risiko, in Macau zum Opfer von Verbrechen zu werden, als niedrig. Auch die Crowd-Sourcing-Datenbank Numbeo sieht die Kriminalität in der Sonderverwaltungszone größtenteils im „niedrigen“ und „sehr niedrigen“ Bereich angesiedelt.
Einen Tag zuvor hatte Wongs Ministerium eine Mitteilung veröffentlicht, nach der den Anträgen der Polizei für öffentliche Sicherheit (PSP) zur Installation und Verwendung von 800 Videoüberwachungskameras stattgegeben worden sein. Eine zugehörige Tabelle [Seite auf Portugiesisch] führt für jedes der neuen Geräte den Standort und den von ihm überwachten Bereich auf.
Gesichtserkennung in der Testphase
Bereits im April hatte Wong angekündigt, verstärkt auf die Überwachung des öffentlichen Raums setzen zu wollen. Ihm zufolge handele es sich hierbei um „die beste Möglichkeit, das Verbrechen in Macau zu kontrollieren und zu bekämpfen“.
Vor der Versammlung hatte er damals erklärt, dass der Sicherheitsapparat auf neue Herausforderungen reagieren müsse:
Der Trend zur Entwicklung der Internetkriminalität, die erheblichen Veränderungen in der Arbeitsweise von kriminellen Vereinigungen, das erhöhte Risiko grenzüberschreitender Verbrechen, die Komplexität des Sicherheitsumfelds auf See und an der Küste sowie die durch illegale Glücksspielaktivitäten verursachte Instabilität stellen die Strafverfolgung vor Herausforderungen.
Der lokalen Macau Times zufolge sollen die neuen Kameras sowohl auf der Halbinsel Macau als auch den Inseln Taipa und Coloane zum Einsatz kommen. Sie sollen Bereiche in den Fokus nehmen, die nach Ansicht der Sicherheitsbehörden bislang nicht ausreichend abgedeckt seien.
Hierzu gehörten Örtlichkeiten mit hohem Personenaufkommen wie Anlegestellen am Hafen und Grenzposten, aber auch urbane Räume nahe Schulen und Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel.
Neben konventioneller Überwachungstechnik sollen in Macau künftig auch Kameras mit Gesichtserkennungs- bzw. Kennzeichenerfassungsfunktion zum Einsatz kommen. Derzeit testeten die Behörden jeweils 50 der Spezialgeräte. Über das weitere Vorgehen werde die Öffentlichkeit nach Abschluss der Tests informiert.
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