Spelinspektionen misst 86 % Kanalisierung beim schwedischen Glücksspiel
Posted on: 04/10/2024, 05:30h.
Last updated on: 03/10/2024, 12:15h.
In Schweden ist die Kanalisierung der Spieler in den Markt für legales Glücksspiel nach staatlichen Angaben auf einem guten Weg. Die Glücksspielbehörde Spelinspektionen erklärte in dieser Woche, dass sie von einer Kanalisierungsrate von 86 % ausgehe.
Damit würde der Wert deutlich über anderen gemessenen Raten liegen. Zuletzt hatte die Behörde im Jahr 2022 beim legalen Glücksspiel in Schweden eine Kanalisierung von 77 % gemessen.
Auch Schätzungen von Glücksspielanbieter bewegen sich auf einem niedrigeren Niveau. Diese schwanken zwischen einem Anteil von 69 bis 82 % am legalen Spiel in Schweden.
Laut Spelinspektionen könnten unterschiedliche Messmethoden ursächlich für die Diskrepanzen sein. Demnach nutzte Spelinspektionen vier verschiedene Ansätze, aus denen sie einen Mittelwert errechnete. Eine Umfrage unter 4.000 Spielern förderte eine Kanalisierung von 97 % zutage. Bei der Analyse des Webtraffics zu lizenzierten und nicht-lizenzierten Anbietern ermittelte die Behörde hingegen einen Wert von nur 73 %. Hinzukommen Schätzungen zu den Umsätzen, die von den Datenspezialisten von H2 Gambling Capital stammen. Nach diesen könnte die Kanalisierung bei 92 % liegen. Schließlich befragte Spelinspektionen Besitzer von Softwarelizenzen für das Online-Glücksspiel. Aufgrund zu weniger Antworten verwarf die Behörde diesen Ansatz jedoch.
Einschränkungen seitens der Behörde
Spelinspektionen nährte aufgrund der komplexen Berechnung zugleich Zweifel an der eigenen Einschätzung. Demnach könne das Modell auf einer fehlerhaften Einschätzung des Ausgabeverhaltens der Spieler bei nicht-lizenzierten Anbieter beruhen.
Die Behörde hatte bei ihrer Prognose zur Kanalisierung von Glücksspiel in Schweden identische Einsätze der Spieler im legalen und illegalen Markt veranschlagt. Bei Annahme, dass Spieler bei den kaum geschützten Online-Betreibern den doppelten Betrag ausgeben, würde die Kanalisierungsrate auf 78 % fallen.
Die Glücksspielbehörde erklärte dazu:
Darüber hinaus sehen wir, dass ein kleiner Prozentsatz der Spieler auf Websites ohne schwedische Lizenz spielt. Diese spielen aber um mehr Geld als diejenigen, die mit einer Lizenz spielen.
Zudem offenbart die Untersuchung eine Diskrepanz zwischen der Legalität genutzter Online-Casinos und -Sportwetten-Betreiber. So maß die Behörde bei Online-Buchmachern eine Kanalisierung von 96 %.
Damit scheint die Teilnahme an Sportwetten weitaus stärker bei lizenzierten Anbietern zu erfolgen als in Online-Casinos. Für diese stellte Spelinspektionen auch nach ihren möglicherweise zu optimistischen Berechnungen eine Rate von lediglich 78 % fest.
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