888 verzeichnet Umsatzrückgang aufgrund verschärfter Glücksspielregulierung in Großbritannien
Posted on: 15/08/2022, 12:26h.
Last updated on: 15/08/2022, 12:26h.
Der britische Glücksspiel-Gigant 888 Holdings hat derzeit mit Umsatzrückgängen in Großbritannien zu kämpfen. Wie Reuters [Seite auf Englisch] berichtete, liege dies an den erwarteten verschärften regulatorischen Rahmenbedingungen im Land. Dies geht aus den aktuellen Zahlen [Seite auf Englisch] hervor, die 888 am Freitag veröffentlichte.
Das in London börsennotierte Unternehmen teilte mit, dass der Gewinn in den sechs Monaten bis zum 30. Juni um 66 % auf 14,4 Mio. GBP (17,03 Mio. Euro) gesunken sei. Im Vorjahr habe der Gewinn noch 41,9 Mio. GBP (49,56 Mio. Euro) betragen.
Der Online-Anbieter habe in der ersten Jahreshälfte 2022 einen Umsatzrückgang von 13 % auf 332,1 Mio. GBP (392,82 Mio. Euro) gegenüber 380,9 Mio. GBP (450,54 Mio. Euro) im Vorjahreszeitraum verzeichnet.
Dies sei zum Teil auf die Umsetzung von Maßnahmen für ein sichereres Glücksspiel in Großbritannien im Vorfeld der erwarteten künftigen Verschärfung der Vorschriften zurückzuführen, so der Konzern.
Das Maßnahmenpaket könnte Höchsteinsätze für Online-Casinos, ein Verbot von VIP-Paketen für Problemspieler und Beschränkungen für Glücksspiel-Sponsoring auf Fußballtrikots umfassen.
Doch auch der Rückgang der Nutzeraktivitäten habe für Umsatzeinbußen gesorgt. Online-Glücksspiel-Unternehmen wie 888 hätten im vergangenen Jahr von den Corona-Restriktionen profitiert, die den Spielern den Zugang zu terrestrischen Spielstätten verwehrten. Diese Maßnahmen sind jedoch aufgehoben worden.
Spielerschutz ist teuer für Glücksspiel-Betreiber
Die finanzielle Leistung der Gruppe in diesem Zeitraum spiegele in erster Linie die Marktbedingungen in Großbritannien wider, erklärte 888-CEO Itai Pazner in einem Statement:
Wir glauben jedoch, dass die proaktiven Maßnahmen, die wir ergriffen haben, um den Schutz der Spieler zu erhöhen und höhere Standards für die Sicherheit der Spieler zu erreichen, die Gruppe in eine noch stärkere Position für die Zukunft gebracht haben.
Doch nicht nur 888 ist mit Umsatzeinbußen konfrontiert. Auch Konkurrent Flutter Entertainment meldete am Freitag, dass die Einnahmen in Großbritannien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4 % gesunken seien.
Die Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit beim Glücksspiel in Großbritannien kosteten Flutter in der ersten Jahreshälfte 48 Mio. GBP (56,78 Mio. Euro). Das Unternehmen führte eine Obergrenze von 10 GBP für Einsätze an Online-Spielautomaten sowie obligatorische Einzahlungslimits für alle Kunden unter 25 Jahren ein. 888 hat ähnliche Maßnahmen ergriffen.
Flutter habe die negativen Auswirkungen auf sein Gesamtgeschäft jedoch abwehren können. Seine US-Tochter FanDuel, die inzwischen rund die Hälfte des US-Sportwetten-Marktes kontrolliere, habe der Financial Times zufolge Gewinne erzielen können.
Im zweiten Quartal habe Flutter erstmals ein positives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in Höhe von 22 Mio. USD erzielt. Der Konzernumsatz von Flutter, der zu etwa einem Drittel von den US-Marken stamme, sei in den sechs Monaten bis zum 30. Juni um 11 % auf fast 3,4 Mrd. GBP (4,14 Mrd. Euro) gestiegen.
Der Aktienkurs der Gruppe stieg im frühen Morgenhandel in London um 9,2 % auf 102,45 GBP. Der Aktienkurs von 888 dagegen, der etwa ein Drittel des Konzernumsatzes in Großbritannien erwirtschaftet, fiel um 7,5 % auf 148 Pence.
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