Glücksspiel-Konzern 888 verringert Kaufpreis von William Hill um 30 %
Posted on: 08/04/2022, 12:32h.
Last updated on: 08/04/2022, 01:40h.
Aufgrund der aktuellen regulatorischen Unsicherheiten in Großbritannien hat die Glücksspiel-Marke William Hill an Wert verloren. Dies wirkt sich nun auch auf die geplante Übernahme durch den auf Gibraltar ansässigen Glücksspiel-Konzern 888 Holdings aus. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte [Seite auf Englisch], verringere es den Kaufpreis um knapp 30 %.
888 Holdings hatte sich im September 2021 mit Caesars Entertainment, dem derzeitigen Eigentümer des europäischen William-Hill-Geschäfts, auf einen Kaufpreis von 834,9 Mio. GBP geeignet. Nun jedoch sei 888 nur noch bereit, 585 Mio. GBP zu zahlen. Caesars habe in den neuen Kaufpreis eingewilligt.
In der Zwischenzeit habe sich der Wert der seit Jahrzehnten etablierten Marke nämlich von 2,2 Mrd. GBP auf geschätzte 1,95 bis 2,05 Mrd. GBP verringert. 888 erklärt diesbezüglich:
Die Anpassungen des Verkaufs- und Kaufvertrages spiegeln die Änderungen innerhalb des makroökonomischen und regulatorischen Umfelds wider, die sich seit der Ankündigung des Kaufs ereignet haben, ebenso wie die Compliance-Faktoren, die sich auf das Geschäft von William Hill auswirken, darunter die im Rahmen der laufenden Prüfung durch die britische Glücksspiel-Aufsicht (UKGC) ergriffenen Maßnahmen.
Seit die britische Regierung im Dezember 2020 mit ihrer Prüfung der Glücksspiel-Gesetzgebung begonnen habe, wachse die Unsicherheit am Markt. Die jüngsten Forderungen nach einem Sponsoring-Verbot im Profi-Sport gäben besonders großen Anlass zur Sorge.
Die Regierung habe indes angekündigt, ihr White Paper für die geplante Glücksspiel-Reform im nächsten Monat zu veröffentlichen. Dieses könnte Anbietern mehr Gewissheit verschaffen bezüglich dessen, was am Markt zu erwarten sei.
Übernahme weiterhin wichtiger Teil der Strategie
Wie 888 erklärt, erachte das Unternehmen die Übernahme von William Hill noch immer als ein lohnendes Geschäft mit positiven Zukunftsaussichten. Der Kauf ermögliche es 888, seine Produktsparte weiter zu diversifizieren und stärken, und trage zum allgemeinen Wachstum des Konzerns bei.
Unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und rechtlichen Gesamtumstände ergebe die Fusion Sinn. Im Statement von 888 heißt es dazu:
Der Vorstand bleibt der Ansicht, dass der Kauf sehr starke strategische und finanzielle Vorteile birgt. Innerhalb des aktuellen makroökonomischen Umfelds und den sich wandelnden Marktbedingungen auf unseren Kernmärkten, wird das Vorhaben, zwei sich perfekt ergänzende Geschäfte und gleichzeitig zwei führende Branchenmarken zusammenzubringen, gestärkt.
888 erwarte darüber hinaus, dass die Übernahme in den nächsten Jahren stetig steigende Kostensynergien kreieren werde. Bereits für das Jahr 2022 rechne das Unternehmen mit Einsparungen in Höhe von 5 Mio. GBP, 2023 von 54 Mio. GBP, 2024 von 70 Mio. GBP und 2025 schließlich von 100 Mio. GBP.
Der nach der Übernahme von William Hill merklich vergrößerte Konzern werde auch weiterhin den Fokus auf Wachstum und Produktvielfalt legen, so 888 weiter. Dabei stünden der Spielerschutz und die Regelkonformität auf allen Märkten stets im Vordergrund.
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