Glücksspiel-Konzern 888 erhält 9,4 Mio. GBP Geldstrafe in Großbritannien
Posted on: 01/03/2022, 01:28h.
Last updated on: 01/03/2022, 01:30h.
Die britische Glücksspiel-Aufsicht (UKGC) hat ihrem Lizenznehmer 888 UK Limited eine Geldstrafe in Höhe von 9,4 Mio. GBP ausgestellt. Grund seien schwerwiegende Verstöße gegen Vorgaben zu Spielerschutz und Geldwäsche-Prävention. Die Strafe sei eine der höchsten, die die Behörde je ausgestellt habe, heißt es in der heutigen Pressemeldung [Seite auf Englisch] der UKGC.
Die Glücksspiel-Aufsicht listet insgesamt zwölf konkrete Verstöße, derer sich 888 schuldig gemacht haben soll. Der Glücksspiel-Konzern betreibt insgesamt 78 Online-Glücksspiel-Webseiten. Welche Plattformen und Kunden konkret betroffen sind, spezifiziert die UKGC nicht.
888 UK Limited habe indes eine offizielle Warnung erhalten. Diese beinhalte eine Geldstrafe in Gesamthöhe von 9.409.756,48 GBP (knapp 11,29 Mio. Euro). Darüber hinaus müsse der Glücksspiel-Konzern eine „umfangreiche und unabhängige Betriebsprüfung“ erwarten.
Sieben der gelisteten Vergehen beziehen sich auf den Bereich soziale Verantwortung. Der Glücksspiel-Konzern soll…
- erst dann Bonitätsprüfungen durchgeführt haben, wenn Kunden mehr als 40.000 GBP eingezahlt hätten,
- zugelassen haben, dass ein Spieler innerhalb von sechs Wochen 37.000 GBP verloren habe,
- den formellen Leitfaden der UKGC zur Interaktion mit Kunden missachtet haben,
- bei einem Spieler, der durch seine Tätigkeit im britischen Gesundheitswesen ein monatliches Einkommen von 1.400 GBP habe, ein Einzahlungslimit von 1.300 GBP erlaubt haben,
- seine Kommunikation mit Kunden auf den E-Mail-Verkehr beschränkt haben, wobei die E-Mails lediglich Hinweise auf verfügbare Spielerschutz-Tools enthalten, aber keine Reaktion seitens der Kunden gefordert hätten,
- Restriktionen für Spielerkonten nicht aktiv eingeführt haben, obwohl Spieler problematisches Verhalten aufgewiesen hätten,
- restriktive Maßnahmen bei Kunden mit mehr als einem Spieler-Account nicht flächendeckend eingesetzt haben. Ein Kunde habe beispielsweise über elf Spielerkonten verfügt, von denen lediglich eines wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten gesperrt worden sei.
Weitere Vergehen sollen den Bereich Geldwäsche-Prävention betreffen. Konkret gehe es um fünf nachgewiesene Vorfälle, in denen der Glücksspiel-Konzern keine sogenannte „Source of Fonds“-Prüfung hoher eingezahlter Geldsummen durchgeführt habe.
Ein Kunde habe beispielsweise innerhalb von fünf Monaten 65.835 GBP eingezahlt, ohne dass 888 sich nach der Herkunft der Gelder erkundigt habe. In einem anderen Fall habe der Anbieter sich auf die verbale Bestätigung regelmäßigen Einkommens eines Spielers verlassen, statt die entsprechenden Dokumente zur Kontrolle einzufordern.
Bereits die zweite hohe Strafe für 888
Die Glücksspiel-Aufsicht stuft die Verstöße insgesamt als „sehr schwerwiegend“ ein. Darüber hinaus sei es nicht das erste Mal, dass sich 888 derartiger Mängel schuldig gemacht habe. Bereits 2017 hatte der Anbieter aufgrund von Spielerschutz-Verstößen eine Geldstrafe in Höhe von 7,8 Mio. GBP erhalten.
UKGC-Chef Andrew Rhodes kommentiert:
Die Umstände der vorherigen Strafverfolgung sind zwar andere, aber in beiden Fällen wurden Kunden gefährdet und das ist unakzeptabel. Die heutige Strafe ist eine der bislang höchsten. Und es sollte klar sein, dass wir im Falle erneuter Verstöße seitens 888 dringend prüfen müssen, ob der Anbieter in der Lage ist, den Lizenzierungszielen nachzukommen und dazu beitragen kann, dass das Glücksspiel sicher und frei von Kriminalität bleibt.
Glücksspieler in Großbritannien müssen sich darauf verlassen können, dass lizenzierte Unternehmen eine faire und sichere Spielumgebung bieten, so Rhodes weiter Die Überprüfung der Herkunft von Geldern spiele dabei eine zentrale Rolle.
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