Kindred Group startet neue Kampagne für verantwortungsvolles Spielen
Posted on: 19/09/2019, 11:56h.
Last updated on: 19/09/2019, 11:56h.
Der international tätige Glücksspielkonzern Kindred Group gab am Dienstag in einer Pressemitteilung bekannt, für die britische Fußballsaison 2019/20 eine besondere Kampagne für verantwortungsvolles Glücksspiel gestartet zu haben.
Die von dem Konzern bzw. dessen Tochterfirmen 32Red und Unibet, gesponserten Profifußballclubs sollen ab sofort mit kurzen und einprägsamen Botschaften auf ihren Fußtrikots auf die Kampagne aufmerksam machen.
Neue Trikots für fünf Teams
Sponsorenpartnerschaften zwischen Glücksspielunternehmen und Fußballclubs sind im britischen Fußball sehr geläufig. In der aktuellen Saison 2019/20 werden 10 der 20 Premier League Clubs und 17 der 24 Championship Clubs (2. Liga) von Online Casinos und Buchmachern unterstützt.
Die Glücksspielanbieter mussten für ihr Engagement im Fußball jedoch viel Kritik einstecken. Ihnen wurde unter anderem vorgeworfen, sie täten nicht genug, um der Spielsucht vorzubeugen und trügen zu dem Problem bei durch die allgegenwärtigen Werbebotschaften vor, während und nach den Fußballspielen.
Während der britische Glücksspielkonzern GVC Holdings aus diesem Grund verkündete, seine Werbung für Ladbrokes und Coral weitgehend einzustellen, beschreitet die Kindred Group nun einen anderen Weg.
Statt wie bisher schlicht die Namen der Glücksspiel-Webseiten auf Banner, LED-Tafeln und Spielertrikots zu drucken, sollen diese von eindeutigen Botschaften über verantwortungsvolles Spielen begleitet werden.
Aktuell sponsert die Kindred Group die vier englischen Championship Teams Derby, Leeds, Middlesbrough und Preston sowie den schottischen Erstligisten Rangers. Auf deren Shirts wird ab sofort folgendes stehen:
Derby: Play Responsibly (Spielen Sie verantwortungsvoll)
Leeds: Keep Gambling Fun (Spielen Sie nur zum Vergnügen)
Middlesbrough: Set Deposit Limits (Setzen Sie Einsatzlimits)
Preston: Never Chase Losses (Jagen Sie Gewinnen nicht hinterher)
Rangers: Stay in Control (Behalten Sie die Kontrolle)
Bereits am 1. September startete der Konzern einen Testlauf während des Scottish Premiership Spiels Rangers vs. Celtic (Endstand 0:2). Während des Spiels, welches von 670.000 Zuschauern im Stadion verfolgt wurde, trugen die Rangers erstmals das neue Shirt.
Die Resonanz der Fußballfans sei daraufhin sehr positiv gewesen, was die Kindred Group darin bestärkt habe, die Kampagne massiv auszuweiten.
Eine einzigartige Chance
Die neue Kampagne für verantwortungsvolles Spielen soll jedoch nicht nur über die Spielertrikots sichtbar werden, sondern auch andere Werbemittel einschließen.
Ähnliche Nachrichten und Botschaften sollen auf den LED-Tafeln in den Stadien, in den Programmheften sowie innerhalb von Social Media Posts und Werbemails erscheinen.
Laut Neil Banbury, Geschäftsführer von Kindred UK, biete sich für das Unternehmen eine große Chance, aktiv gegen problematisches Spielverhalten vorzugehen:
Die Industrie gänzlich dem Auge der Öffentlichkeit zu entziehen, wäre verantwortungslos. Stattdessen bietet sich für die Sponsoren von Fußballclubs eine fantastische Gelegenheit, viel mehr zu tun. Fußballclubs erreichen ein erwachsenes Publikum auf eine einzigartige Weise and sind daher das ideale Mittel, um ein gesunderes Spielverhalten zu fördern.
Der Konzern scheint sich indes sicher, ganz im Sinne der Fußballfans zu agieren. So berief die Kindred Group sich in ihrem Pressestatement auf eine Umfrage der English Football League, gemäß welcher 71 % aller Fußball Fans die Involvierung von Glücksspielunternehmen in den Sport für akzeptabel erklärt hätten.
Von diesen wiederum hätten 62 % erklärt, das Engagement der Glücksspielanbieter sei nur dann akzeptabel, wenn diese genügend für den Spielerschutz täten.
Beliebtheit des Sponsorings fraglich
Deutlich weniger positive Zahlen förderte jedoch eine gemeinsame Studie der Wohltätigkeitsorganisation GambleAware und der Association of Football Supporters (FSA) zu Tage.
In der Studie wurden zum Beispiel jene Fußballfans, deren Lieblingsclubs bisher nicht von Glücksspielunternehmen gesponsert werden, gefragt, ob sie ein derartiges Sponsoring befürworten würden. Lediglich 13 % hätten diese Frage mit einem Ja beantwortet.
Des Weiteren hätten sich 84 % aller Studienteilnehmer negativ zu Sponsorenpartnerschaften zwischen Glücksspielfirmen und einzelnen Spielern geäußert.
Entsprechend heftig wurde zuletzt auch der englische Fußballstar Wayne Rooney kritisiert. Mit dem Beginn seiner Coaching-Arbeit bei Derby County ging der 33-jährige Ex- Manchester United Spieler einen persönlichen Sponsoringvertrag mit 32Red ein.
Das Unternehmen steuert daher einen Großteil zu Rooneys Gehalt bei. Im Gegenzug ließ sich der neue Derby Coach auf dem Platz mit der Nummer 32 auf seinem Shirt sehen, was in der britischen Presse als „peinlich“ und „unangemessen“ bezeichnet wurde.
Wie gut die neue Kampagne der Kindred Group tatsächlich bei den britischen Fußballfans ankommen wird, bleibt daher abzuwarten. Das verstärkte Bewusstsein über verantwortungsvolles Glücksspiel scheint dennoch ein Schritt in die richtige Richtung zu sein.
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