US-Sportwetten sollen bis zum Jahre 2025 knapp 8 Mrd. US-Dollar umsetzen
Posted on: 05/11/2019, 01:46h.
Last updated on: 05/11/2019, 01:46h.
In der US-amerikanischen Finanzmetropole New York City ist gestern Abend der Sports Betting USA & Investor Summit zu Ende gegangen. Bei Nordamerikas einflussreichem Treffen der Buchmacher und Wall Street-Investoren ist das Wachstum des US-Sportwetten-Marktes bis zum Jahre 2025 auf etwa 8 Milliarden US-Dollar taxiert worden.
Banken, Casinos und Sportwetten-Anbieter, die derzeit viel Geld in die Expansion der 150-Milliarden US-Dollar schweren Industrie investieren, haben ihre Prognosen damit nach oben korrigiert. Noch vor etwa einem Jahr waren Analysten der Investmentbank Morgen Stanley lediglich von einem Umsatzanstieg auf bis zu 5 Milliarden US-Dollar ausgegangen.
Nach der Legalisierung von Sportwetten durch den U.S. Supreme Court im Mai 2018 dürfen die US-Bundesstaaten eigene Sportwettengesetze verabschieden und regulierte Märkte schaffen. Lizenzierte Buchmacher sind seitdem in 13 US-Staaten aktiv. 6 weitere Staaten werden im Laufe dieses und des kommenden Jahres folgen.
Laut Schätzungen der Beratungsfirma Gambling Compliance (Link auf Englisch) könnten bis zum Jahre 2024 bereits 40 der 50 US-Staaten legale Wetten zulassen. Dies würde den Glücksspielfirmen womöglich Millionen neuer Kunden bescheren.
Der Boom der Sportwetten-Investments in den USA
Das wirtschaftliche Potential legaler Sportwetten ist in den USA riesig und hat in den letzten 18 Monaten zu zahlreichen Partnerschaften zwischen US-Casinos, Sportligen und Buchmachern geführt.
Vor allem die europäischen Buchmacher interessieren sich für die Chancen, die der Markt in Übersee bereithält. Vor Kurzem kündigte unter anderem der britische Sportwetten-Anbieter William Hill an, mindestens 70 Millionen US-Dollar in einen neue US-Technologie-Plattform investieren zu wollen. Es folgten Investitionen in den US-Sport und Casino-Kooperationen. Optimistisch prognostizierte das Unternehmen den Wert des US-Marktes bis zum Jahre 2023 zwischen 5 und 23 Milliarden US-Dollar.
Auch die GVC Gruppe, der Mutterkonzern des Buchmachers Ladbrokes, hat angekündigt, wenigstens 100 Millionen US-Dollar als Initialinvestment in den neuen Markt fließen zu lassen.
Satte Umsätze, hohe Kosten
Obgleich die Experten dem Sportwettengeschäft in den Vereinigten Staaten ein steigendes Umsatzvolumen bescheinigen, herrscht bei vielen Marktteilnehmern Einigkeit darüber, dass die hohen Kosten die Gewinne schrumpfen lassen könnten.
Besonders die teure Kundenakquise, hohe Konkurrenz und die Einführung neuer Angebote, könnte zum Scheitern einiger Anbieter führen. Gegenüber der Associated Press sagte PointsBet-CIO Seth Young am Montag, dass der Markt seine Opfer fordern werde:
„Es ist Krieg dort draußen. Und am Ende des Tages werden viele Kadaver auf der Strecke bleiben.“
Diese Meinung teilt auch Scott Butera von MGM. Gerade sei jedes Sportwetten-Unternehmen am US-Markt interessiert. Es werde schlussendlich eine Auslese geben müssen.
Auf die Konzerne kommen jedoch nicht nur hausgemachte Probleme zu, sondern auch die Firmenrichtlinien der Finanzdienstleister. Viele US-Kreditkartenfirmen lehnen bislang Transaktionen zu Online-Buchmachern ab oder verlangen dafür hohe Kosten. Erst kürzlich hatte das Technologie-Unternehmen Apple angekündigt, seine neue Apple Card nicht zum Kauf von Kryptowährungen oder zur Einzahlung bei Online-Glücksspielfirmen zulassen zu wollen.
Sollte die Transaktion von Geldern in Online-Accounts weiterhin erschwert bleiben, könnte die Lust der Spieler an den Sportwetten deutlich sinken.
Sind die US-Sportligen die Gewinner?
Egal wie sich die Wette auf den US-Sportwettenmarkt langfristig entwickeln wird, ein Sieger scheint bereits jetzt schon festzustehen: Die US-Sportligen.
Nur eineinhalb Jahre nach dem Kippen des Professional and Amateur Sports Protection Act haben bereits alle vier großen US-Sportligen in irgendeiner Form mit US-Casinos oder Buchmachern zusammengearbeitet.
Die geschlossenen Verträge zwischen den Unternehmen und der NFL, MLB, NHL und NBA könnten sich kombiniert auf mehrere Hundert Millionen US-Dollar belaufen. Analysten gehen außerdem davon aus, dass das höhere Fan-Engagement den Ligen mehr als 4 Milliarden US-Dollar in Werbegeldern bescheren könnte.
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