eSports 2019: Millionenenschwere Preisgelder und ein deutscher Weltmeister
Posted on: 23/12/2019, 05:30h.
Last updated on: 06/12/2019, 02:23h.
2019 war erneut ein Jahr der Superlative im eSports. Neben mehreren Turnieren mit Preisgeldern in zweistelliger Millionenhöhe durften sich die Fans hierzulande zudem über einen deutschen Weltmeister freuen.
FIFA-Weltmeister aus Deutschland
Einer der sportlichen Höhepunkte war aus deutscher Sicht sicherlich der Titelgewinn von Mohammed “MoAuba” Harkous, der Anfang August in London zum FIFA-Weltmeister gekrönt wurde. In einem packenden Finale hatte er den amtierenden Weltmeister “Msdossary” aus Saudi-Arabien durch ein 3:2 entthronen können.
Für den 22-Jährigen war dies das Highlight einer erfolgreichen Saison, in der er sich endgültig in der Weltspitze etablierte. Hierzulande zählt der Gamer längst zur FIFA-Elite. So gewann er 2019 mit seinem Partner Michael “MegaBit“ Bittner für seinen damaligen Verein Werder Bremen souverän die Virtual Bundesliga und feierte im Einzel die Vizemeisterschaft.
Millionenspiel Fortnite Worldcup
In Punkto Preisgeldhöhe fand Ende Juli in New York eines der beiden Highlights des Jahres statt, als der Fortnite Worldcup im altehrwürdigen Arthur Ashe Stadium ausgetragen wurde. Die Initiatoren von Epic Games hatten für die Saison ein Preisgeld von insgesamt 30 Millionen US-Dollar ausgelobt, von denen 15,28 beim großen Finale unter den 100 Teilnehmern vergeben wurden.
Während alle Spieler ab dem 21. Platz jeweils 50.000 US-Dollar mit nach Hause nehmen durften, erhielt der erst 16-jährige Sieger Kyle “Bugha“ Giersdorf aus den USA satte 3 Millionen US-Dollar auf sein Konto überwiesen.
Mit derselben Summe wurde auch das erfolgreichste Zweierteam mit dem Österreicher David “Aqua” Wang und seinem norwegischen Partner Emil “nyhrox“ Pedersen belohnt. Der 17-Jährige aus Kärnten durfte damit den bedeutendsten Erfolg und gleichzeitig größten Zahltag seiner noch jungen Karriere feiern.
Rekordpreisgeld beim “The International“
Den Titel des höchstdotierten eSports-Turniers verlor der Fortnite Worldcup allerdings nach nicht einmal drei Wochen wieder, als Mitte August das Dota 2-Event “The International 2019“ in Shanghai ausgetragen wurde: Dort gab es mit insgesamt 34.330.068 US-Dollar die größte Preisgeldsumme aller Zeiten zu gewinnen.
Dabei konnten sich die Vorjahressieger von OG erneut durchsetzen. Im Finale besiegten sie das Team Liquid um den Deutschen Kuro “KuroKy“ Takhasomi mit 3:1. OG erhielt dafür 15,62 Millionen US-Dollar, was die Spieler des Teams auf einen Schlag zu Millionären machte.
Die Zweitplatzierten durften sich immerhin noch über 4,46 Millionen US-Dollar freuen. Damit belegt der 26-jährige “KuroKy“ mit einem Gesamtpreisgeld von 5,12 Millionen US-Dollar derzeit Rang 6 der erfolgreichsten eSportler der Welt.
eSports-Größen bei der ESL One Hamburg
Auch in Deutschland fanden wichtige Wettbewerbe statt; wenn auch mit weitaus niedrigeren Gewinnsummen. Nach der ESL One in Köln machten die Stars der Dota 2-Szene Ende Oktober in Hamburg Station, wo 300.000 US-Dollar unter den Mannschaften verteilt wurden. Dabei präsentierten sich die Gamer des russischen Teams TNC Predator am treffsichersten, als sie im Finale Gambit Esports besiegten.
Auf ein einheimisches Team hatte das Hamburger Publikum verzichten müssen, dafür erkämpfte sich das Team Alliance um den Deutschen Adrian “Fata“ Trinks einen hervorragenden 3. Platz. Ein Erfolg, an den die anderen deutschen Gamer nicht anknüpfen konnten, da sie mit ihren Mannschaften bereits in der Vorrunde aus dem Turnier ausgeschieden waren.
Luxus-Fashion bei League of Legends
Im November trugen die weltbesten League of Legends-Teams in Paris das World Championship Grand Finale (Worlds) aus. Wie es sich für die Fashion-Metropole gehört, stand neben den Gamern und ihrem Kampf um die 2,225 Millionen US-Dollar Preisgeld die Mode im Mittelpunkt des Interesses.
Grund dafür war, dass die Veranstalter des Entwicklers Riot Games eine Kooperation mit der Luxusmarke Louis Vuitton abgeschlossen hatten. Darin verpflichteten sich die Fashion-Designer, eine Reihe exklusiver Outfits für die Charaktere des Games zu kreieren. Darüber hinaus designten sie einen hochwertigen Koffer im klassischen LV-Stil, in dem der Worlds-Pokal präsentiert wurde.
Angesichts dieses Modespektakels geriet das Spielgeschehen fast in den Hintergrund. Am Ende setzte sich das chinesische Team FunPlus Phoenix vor dem Favoriten G2 Esports aus Europa durch. Das von dem Deutschen Fabian “GrabbZ” Lohmann trainierte Erfolgsteam verpasste damit die Chance, erstmals den Grand Slam und damit alle vier bedeutenden Turniere der Saison zu gewinnen.
Für die Vizeweltmeisterschaft erhielt G2 Esports immerhin noch 300.000 US-Dollar, während die siegreichen Champions aus Asien einen Scheck über 834.000 US-Dollar überreicht bekamen.
Was bringt 2020?
Spätestens im Sommer wird sich zeigen, ob es den Organisatoren von Fortnite und “The International“ wieder gelingt, Summen von über 30 Millionen US-Dollar unter den Spielern zu verteilen. Doch für die Gamer beginnen die ersten lukrativen Wettbewerbe schon viel eher.
So steht für die Dota 2-Spieler einer der Höhepunkte der Saison 2020 bereits kurz bevor, denn sie treffen sich vom 18. bis 26. Januar zur DreamLeague Season 13 in Leipzig. Bei dem in der ostdeutschen Metropole ausgetragenen Turnier wird es für sie um wichtige Weltranglistenpunkte und ein Gesamtpreisgeld in Höhe von 1 Million US-Dollar gehen.
Für CS:GO-Fans liegt der erste wichtige Termin des kommenden Jahres im März, wenn sich die Stars der Szene im chinesischen Chongqing zu den mit 1 Million US-Dollar dotierten World Electronic Sports Games treffen.
Somit dürfte es auch 2020 bei den diversen eSports-Turnieren äußerst spannend zugehen. Wer dabei am erfolgreichsten abschneiden wird und ob es ein Deutscher erneut auf den FIFA-Thron schafft, werden die nächsten Monate zeigen.
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