Spielsüchtiger Koch treibt eigenes Restaurant in den Ruin

Posted on: 16/01/2020, 11:56h. 

Last updated on: 16/01/2020, 11:56h.

Der 31- jährige Koch Brian T. hat fünf Monate Zeit, seinen ehemaligen Geschäftspartnern umgerechnet rund 15.200 Euro zurückzuzahlen, sonst muss er ins Gefängnis. Dies entschied am Dienstag das Gericht im nordirischen Derry/Londonderry. Um seine Glücksspiel- und Kokainsucht zu befriedigen, hatte der Mann Gelder vom Firmenkonto abgezweigt. Das gemeinsame Restaurant musste daraufhin Insolvenz anmelden.

Gastroküche
Das Restaurant überlebte die Eskapaden seines Inhabers nicht lange (Symboldbild, Quelle:pixabay.com/Free-Photos)

Pleite nach sechs Monaten

Im November 2016 feierte das El Toro Flame Restaurant in Magherafelt (Nordirland) seine Eröffnung. Im Mai 2017 schlossen sich die Pforten bereits wieder. Einer der drei Inhaber hatte den Gastronomiebetrieb binnen nur weniger Monate in den Ruin getrieben. In dieser Woche wurde der Fall vor dem Crown Court in Derry/Londonderry verhandelt.

Brian T. hatte gestanden, seine ehemaligen Kompagnons um 13.000 Pfund Sterling betrogen zu haben. Grund für den wiederholten Griff in die Kasse sollen eigenen Angaben zufolge Suchtprobleme gewesen sein:

Ich litt unter einer ziemlich schweren Glücksspiel- und Kokainabhängigkeit, deshalb habe ich die Bankkarte und das alles benutzt.

Snooker auf Firmenkosten

Aufgeflogen waren die illegalen Entnahmen, nachdem der Koch auf Firmenkosten einen Kredit bei einem Zulieferer des Restaurants aufgenommen und bereits die erste Rate nicht gezahlt hatte. Nachdem sich das Unternehmen an die beiden weiteren Besitzer des El Toro Flame gewandt hatte, schalteten diese die Polizei ein.

Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass Brian T. bereits unmittelbar nach der Eröffnung begonnen hatte, in die Kasse des Restaurants zu greifen. So habe er unter anderem mit der Firmenkreditkarte 500 Pfund in einer Snooker-Halle gezahlt und Löhne und Trinkgelder aus dem Tresor des Restaurants gestohlen.

In Nordirland ist das Glücksspiel weitestgehend unreguliert. Derzeit beraten Industrie, Politik und Öffentlichkeit über etwaige neue Ansätze im Umgang mit dem Glücksspiel. Eine mögliche Gesetzesänderung ist für das kommende Jahr vorgesehen.

Vor Gericht zeigte sich Brian T. reuig und bat seine ehemaligen Partner um Verzeihung. Der Prozess ist bis zum 24. Juni ausgesetzt. Bis dahin hat der ehemalige Restaurantbesitzer Zeit, die noch ausstehenden 6.800 Pfund zurückzuzahlen. Sollte ihm dies nicht gelingen, so machte der zuständige Richter klar, könne er nicht darauf hoffen, dass die im Raum stehende Haftstrafe zur Bewährung ausgesetzt werde.