Wegen Corona-Pandemie: Britische Glücksspiel-Aufsicht mahnt Firmen zum Spielerschutz
Posted on: 20/03/2020, 11:12h.
Last updated on: 20/03/2020, 03:29h.
Die britische Glücksspielaufsicht UK Gambling Commission (UKGC) hat Lizenznehmer am Mittwoch dazu aufgerufen, den Spielerschutz während der Corona-Pandemie ernstzunehmen. Ihm komme in dieser Zeit besondere Bedeutung zu.
Die Behörde (Link auf Englisch) wisse um die Herausforderungen, der sich die Glücksspielbranche gegenübergestellt sehe, eine Ausnahme vom Verbraucherschutz dürfe es deshalb aber nicht geben, wie es von der UKGC heißt:
„Wir sind uns bewusst, dass diese beispiellosen Umstände erhebliche Auswirkungen auf Unternehmen haben werden und viele mit unsicheren und beunruhigenden Zeiten konfrontiert sein werden (…). Wir sind uns bewusst, dass die beispiellosen Veränderungen im täglichen Leben und in einigen Fällen die finanzielle Unsicherheit Ihre Unternehmen vor Herausforderungen stellen werden. Die Änderungen werden auch die Risiken für einige Personen erhöhen, was bedeutet, dass wir alle trotz der schwierigen Zeiten weiterhin die Verbraucher schützen müssen.“
Die Mahnung zum Spielerschutz adressiert die UKGC vor allem an Online-Glücksspielbetreiber. Sie sollten Neukunden „sozialverantwortlich“ begegnen und die „derzeitige Lage nicht für Marketing-Zwecke missbrauchen.“
Diese Maßnahmen fordert die UKGC von den Betreibern außerdem
Neben der Verpflichtung zum Spielerschutz fordert die UKGC von seinen Lizenznehmern eine Reihe weiterer Maßnahmen, um den möglichst geordneten Betrieb der Branche aufrechtzuerhalten.
Hierzu gehöre unter anderem, dass die Glücksspielfirmen in ihren Einrichtungen Gesundheitsrichtlinien für den Mitarbeiterschutz einhielten. Zudem sollten wichtige Positionen innerhalb der Firmen besetzt bleiben, um den Compliance-Standards des Lizenzvertrages zu genügen.
Wie hat die UKGC intern auf die Corona-Krise reagiert?
Als Reaktion auf COVID-19 hat die UKGC die Richtlinien der englischen Gesundheitsbehörde berücksichtigt und all seine Mitarbeiter auf unbestimmte Zeit in die Heimarbeit geschickt. Wie es in einer Pressemitteilung heißt, seien die Regulatoren bemüht, den „Einfluss auf die Regulierungsarbeit zu minimieren“ und weiterhin Beratung und andere Dienste anbieten zu können.
Auch im Bezug auf anfallende Lizenzkosten könne die Behörde derzeit keine Kompromisse eingehen. Aufgrund der Gestaltung des Gebührensystems sei eine Reduzierung der Lizenzgebühren nicht durchführbar. Beschleunigte Lizenzvergabeverfahren seien in der gegenwärtigen Situation ebenfalls nicht möglich.
Wie groß der Einfluss der Corona-Krise auf die britische Glücksspielregulierung sein wird, ist noch unklar. Eine effektive Kontrolle der Glücksspielbranche unter Einschränkung behördlicher Infrastrukturen dürfte die Kapazitäten der UKGC jedenfalls auf eine Probe stellen.
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