Nach 15 Jahren: Indianerstamm darf Casino in Kalifornien bauen
Posted on: 08/04/2020, 12:40h.
Last updated on: 08/04/2020, 04:05h.
In Kalifornien steht der Stamm der Miwok vor der Erfüllung eines langgehegten Traums, denn er bekam nach 15 Jahren juristischer Auseinandersetzung das Recht zugesprochen, ein eigenes Casino errichten zu dürfen.
Damit steht ein langes Tauziehen vor dem Ende, denn die Miwok reichten bereits im Jahr 2006 ihr Anliegen ein, das jedoch trotz eines positiven Bescheids der kalifornischen Regierung nie in die Tat umgesetzt werden konnte.
Jahrelange juristische Auseinandersetzungen vor dem Ende
Ein Grund dafür war heftiger Widerstand des Amador Countys, in dem das Casino-Resort entstehen soll. Die von dem Bezirk beauftragten Anwälte reichten daraufhin Klage gegen das Projekt ein.
Als Begründung gaben die Bezirksverantwortlichen an, dass das geplante Casino-Gelände kein historisches Eigentum des Stammes sei, sondern von diesem lediglich für den Glücksspiel-Zweck gekauft wurde. In diesem Fall habe der Stamm keine rechtliche Grundlage zur Eröffnung des Glücksspiel-Etablissements, so die Kläger.
Eine weitere Furcht der Kläger ist die Überlastung der östlich von Kaliforniens Bundeshauptstadt Sacramento gelegenen Region durch zu viele Casinos. So befinden sich mit dem Harrah’s Northern California sowie dem Jackson Rancheria Casino bereits zwei Indianer-Casinos in unmittelbarer Umgebung.
Allerdings verliefen die Klagen ohne Erfolg, woraufhin der Bezirk mehrfach vor Gericht zog, sodass der Rechtsstreit zwischen den beiden Parteien bereits seit 2012 anhielt.
Urteil: Indianer in der Region heimisch
Eine Vorentscheidung fiel 2015, als ein Richter die Rechte der Indianer anerkannte und ihrer Argumentation folgte, dass die Vorfahren der jetzt lebenden Miwok ihre Wurzeln in der Region gehabt hätten. Dies berechtige den Stamm, in dem Gebiet auf Grundlage des Indian Gaming Regulatory Acts ein Casino zu betreiben.
In dieser Woche hat das zuständige Bureau of Indian Affairs die Einschätzung bestätigt und dem Stamm sämtliche Rechte an der Nutzung des Grundstück eingeräumt.
Miwok-Sprecherin Sara Dutschke erklärte dazu gegenüber lokalen Medien:
“Unser Stamm hat über fast zwei Dekaden unermüdlich daran gearbeitet, diesen Meilenstein zu erreichen. Dieser Kauf ist ein wichtiger Schritt für die Schaffung wirtschaftlicher Selbstbestimmung und den Wohlstand unserer Leute.“
Obwohl die knapp fünfzehnjährige Auseinandersetzung beendet zu sein scheint, ist angesichts der grassierenden COVID-19-Pandemie derzeit jedoch unsicher, ob die Bauarbeiten in diesem Sommer beginnen können.
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