Ohne Rücksicht auf Corona – zahlreiche illegale Glücksspieltreffen in Deutschland
Posted on: 19/04/2020, 05:30h.
Last updated on: 17/04/2020, 04:18h.
Seit dem letzten Osterwochenende hat die Polizei in mehreren Städten Deutschlands illegale Glücksspiel-Zusammenkünfte aufgedeckt. Dabei handelte es sich in erster Linie um heimlich veranstaltete Kartenspielturniere in kleinen bis mittelgroßen Gruppen.
Die jeweils Beteiligten werden somit nicht nur des illegalen Glücksspiels, sondern auch des Verstoßes gegen die geltenden Corona-Verordnungen beschuldigt. Wie diverse Zeitungen berichteten, sei es zu mehreren Festnahmen und Geldstrafen gekommen.
Am Ostersonntag habe die Polizei aus dem baden-württembergischen Ludwigsburg auf einen anonymen Telefonhinweis reagiert und daraufhin um 7 Uhr morgens eine Gaststätte in der Südstadt überprüft. Insgesamt 18 Personen, 60 Spielkartensets, 20 Pokerkoffer, ein Spieltisch und große Bargeldsummen seien dabei zu Tage gekommen.
Ähnliches habe auch die Task-Force-Sicherheit der Stadtpolizei Frankfurt in der Nacht von Sonntag auf Montag erlebt. Am Zielort habe die Einheit 11 Personen, einen Spieltisch, zwei Spielautomaten, einen Wettterminal und 660 Euro Bargeld vorgefunden.
Matthias Heinrich, der Leiter der Stadtpolizei, betonte, dass die Polizei trotz der Corona-Einschränkungen derartige Razzien durchführe:
Diese Maßnahme zeigt, dass wir derzeit neben der massiven Zahl an Kontrollen in Bezug auf die Corona-Verordnung auch das Tagesgeschäft nicht schleifen lassen, obwohl die Beschäftigten am Limit arbeiten. Es kann sich also niemand in der trügerischen Sicherheit wiegen, dass wir zurzeit nicht alles im Blick hätten.
Mit deutlich mehr Geld sei jedoch am Dienstag in Raunheim (Kreis Groß-Gerau) gezockt worden. Im Keller eines Cafés habe die Polizei 15 Männer beim Glücksspiel ertappt. Neben zwei Spielautomaten seien insgesamt 51.000 Euro sichergestellt worden.
Glücksspiel, Alkohol und Drogen
Am Mittwoch habe die Polizei jeweils in Dortmund und in Hamburg einer heimlichen Glücksspiel-Zusammenkunft ein rasches und schmerzhaftes Ende bereitet. In Dortmund habe sich eine 15-köpfige Gruppe Pokerspieler zum Zocken in einer Gaststädte getroffen.
Die Polizei habe an zwei Pokertischen designierte Groupiers ausgemacht und zahlreiche Karten und Jetons vorgefunden. Auch der Tresen und alkoholische Getränke seien frei verfügbar gewesen. Neben Anzeigen gegen Ordnungswidrigkeit habe die Polizei Bußgelder von 4.000 Euro ausgesprochen.
In einer Hamburger Shisha-Bar hingegen habe die Polizei eine zufällige Entdeckung gemacht. Nachdem fünf Personen die Örtlichkeit gemeinsam verlassen hätten, sei die Polizei argwöhnisch geworden. Drinnen habe sie weitere sechs Personen beim Glücksspiel ertappt und auch Bargeld und Drogen vorgefunden.
Wie viele weitere illegale Glücksspieltreffen während der fortwährenden Corona-Ausnahmesituation noch entlarvt werden, wird sich zeigen.
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