US-Casino-Beschäftigte verlangen besseren Gesundheitsschutz
Posted on: 06/05/2020, 11:53h.
Last updated on: 06/05/2020, 12:03h.
In den USA bereiten sich die Casinos auf eine baldige Wiedereröffnung vor. Allerdings sehen die Casino-Angestellten erheblichen Nachholbedarf bei den von den Betreibern geplanten Schutzmaßnahmen.
Da die eingeleiteten Schritte als unzureichend angesehen werden, wird bei Beschäftigten und Gewerkschaften die Forderung nach verbindlichen Zusagen laut, bevor das Personal in die Casinos zurückkehrt.
Gewerkschaften fordern Verbesserungen
So haben am Dienstag die beiden Gewerkschaften Unite Here und Culinary Workers Union [Seite auf Englisch], die einen Großteil der im Casino-Business Beschäftigten vertreten, einen Forderungskatalog veröffentlicht, der weit über die Einhaltung von Abstandsregeln hinausgeht.
Zu den Forderungen zählen die Bereitstellung von Schutzausrüstung für das gesamte Personal sowie verbindliche Tests auf Covid-19. Gleichzeitig sollen Beschäftigte vor Sanktionen von Seiten ihrer Arbeitgeber geschützt werden, wenn sie Aufgaben aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht erledigen möchten.
Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, haben Gewerkschaftsvertreter und Angestellte aus Las Vegas, Atlantic City, New Orleans und Biloxi (Mississippi) die Arbeitgeber am Dienstag in einer gemeinsamen Video-Pressekonferenz dazu aufgerufen, die notwendigen Maßnahmen aus eigener Tasche zu zahlen.
Mehr Schutz für alle Beschäftigten
Die Gewerkschaften wollen so sicherstellen, dass die Beschäftigten bei einer erneuten Eröffnung nicht zu den Leidtragenden eines unzureichenden Infektionsschutzes werden. Dabei beziehen sie sich explizit nicht nur auf Croupiers und Barpersonal, sondern auch auf die Beschäftigten in Putzdiensten, Küchen oder im Hotelbetrieb.
So erklärte Gladis Blanco, die im Las Vegas Bellagio als Zimmermädchen arbeitet:
Ich habe Angst davor, die benutzten Betten und Handtücher anzufassen und dabei das Virus zu bekommen und meine Kinder anzustecken.
Da die Casino-Konzerne unter starkem Druck stünden, ihre Geschäfte möglichst bald wieder zu öffnen, fordern die Gewerkschaften, dass die Glücksspielkommissionen der Bundesstaaten das letzte Wort bei der Genehmigung der Schutzmaßnahmen haben.
Zudem müsse berücksichtigt werden, dass das Personal für bestimmte Tätigkeiten mehr Zeit benötige als vor der Corona-Krise. So dauere die Reinigung von Hotelzimmern oder Sanitärräumen künftig sehr viel länger, da die Beschäftigten dort umfangreiche Desinfektionsmaßnahmen vornehmen würden. Dies müssten die Arbeitgeber bei der Zeiteinteilung entsprechend berücksichtigen.
Eine Antwort der Casino-Konzerne steht noch aus. Allerdings ist davon auszugehen, dass ähnliche Forderungen auch von den jeweiligen Glücksspielkommissionen gestellt werden, bevor an eine Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebs zu denken ist.
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