Schwedische Glücksspiel-Aufsicht warnt vor Pyramiden-Spiel auf Facebook
Posted on: 06/05/2020, 12:43h.
Last updated on: 06/05/2020, 04:56h.
Die schwedische Glücksspielbehörde Spelinspektionen warnt vor einem neuen illegalen Online-Spiel, welches auf Facebook und anderen Social-Media-Plattformen zirkuliere und die Nutzer nach dem typischen Pyramiden-Schema um ihr Geld bringe. Wie die Behörde in ihrer Pressemeldung vom Dienstag mitteilte, handle es sich um ein Spiel namens „Mandala“.
Das Spiel verspreche den Teilnehmern, die von ihnen „investierte“ Geldsumme innerhalb kürzester Zeit zu vervielfachen. Voraussetzung sei, dass der „Investor“ eine bestimmte Anzahl weiterer Personen davon überzeuge, dem Spiel ebenfalls beizutreten.
Betrugsmaschen nach dem Pyramidensystem (auch Schneeballsystem) sind bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt. Der erste publik gemachte Fall in Deutschland ereignete sich im Jahr 1869 um die damals ehemalige Schauspielerin Adele Spitzeder. Weltweite Bekanntheit erlangte das Konzept schließlich in den 1920er Jahren in Form des Ponzi-Schemas, benannt nach dem berüchtigten italienischen Betrüger Charles Ponzi.
Spelinspektionen erinnert daran, dass laut der schwedischen Glücksspielgesetzgebung alle Spiele, bei denen der Gewinn von den künftigen Einsätzen anderer abhängt, als illegale Glücksspiele eingestuft werden.
Die Betreiber dieser Spiele könnten mit einer Geldstrafe oder auch einer Haftstrafe von bis zu zwei Jahren belangt werden. Im aktuellen Fall von „Mandala“ seien die weiteren Ermittlungen an die zuständigen schwedischen Polizeibehörden weitergegeben worden.
Social-Media-Nutzer als beliebte Betrugsopfer
Die letzten hundert Jahre haben gezeigt, dass Pyramiden-Spiele in zahlreichen Variationen auftreten können und sich an die technologischen Fortschritte in der Welt anpassen. Betrüger machen sich daher seit einigen Jahren vermehrt Social-Media-Portale zunutze, um ahnungslose Opfer zu finden.
Erst im April warnten die internationalen Medien vor einem ähnlichen weitverbreiteten Pyramiden-Spiel namens „Blessing Loom“ [Seite auf Englisch]. Noch immer lassen sich beispielsweise auf Facebook Gruppen und Seiten finden, über die für das Spiel geworben wird. Einige der Gruppen verfügen über Tausende von Mitgliedern.
In einem Bericht der BBC erklärt Scott McGready, Experte für Cyber-Betrug, dass trotz aller Warnungen unzählige junge Menschen auf die Masche hereinfielen.
Wir wissen nicht, wie weit sie [die Spiele, Anm. d. Red.] verbreitet sind, denn die Betroffenen treten nicht in die Öffentlichkeit, um zu sagen, was ihnen passiert ist. Die Menschen neigen dazu, Vorfälle nicht zu melden, weil sie sich dumm oder albern vorkommen. Aber das ist nicht der Fall. Diese Art des Betrugs kommt sehr häufig vor, ganz besonders in den sozialen Medien.
Umso wichtiger sei es, dass die Menschen durch Medien und Behörden vor Pyramiden-Spielen gewarnt würden. Denn lediglich, wenn niemand mehr teilnehme, könne das Konzept gänzlich ausgelöscht werden.
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