Höhere Wettquoten als Trump: Wird Biden der neue US-Präsident?
Posted on: 22/07/2020, 01:37h.
Last updated on: 22/07/2020, 01:39h.
Am 3. November finden in den Vereinigten Staaten die Präsidentschaftswahlen 2020 statt. Bereits seit Monaten versuchen die Buchmacher weltweit, ihre Wettquoten auf den wahrscheinlichsten Ausgang der Wahlen anzupassen.
Wie das US-amerikanische Wirtschaftsmagazin Forbes am Dienstag berichtet hat [Seite auf Englisch], deuten die aktuellen Wettquoten mehrheitlich auf einen klaren Sieg des Demokraten und ehemaligen Vize-Präsidenten Joseph R. Biden Jr. (77) hin.
Die Quoten seien im Vergleich deutlich aussagekräftiger als es jene auf einen Sieg von Donald Trump 2016 und 2020 gewesen seien.
In den Vereinigten Staaten von Amerika kann grundsätzlich jeder als Präsidentschaftskandidat antreten, der
- ein gebürtiger US-Bürger ist,
- mindestens 35 Jahre alt ist und
- innerhalb der vergangenen 14 Jahre ohne Unterbrechung als Einwohner der USA gemeldet war.
Laut Ballotpedia hätten bis zum 20. Juli dieses Jahres insgesamt 1.152 Personen die nötigen Kandidatur-Unterlagen bei der Federal Election Commission eingereicht. Lediglich vier Kandidaten treten nach aktuellem Stand jedoch tatsächlich zur Wahl an: der derzeit amtierende Präsident Donald Trump (Republikaner), Joe Biden (Demokrat), Howie Hawkins (Grüne Partei) und Jo Jorgensen (Libertäre).
Buchmacher weltweit scheinen sich einig zu sein
Nicht nur die Buchmacher in den USA, sondern auch in Europa interessieren sich für den Wahlkampf. So lassen auch die Wettquoten EU-lizenzierter Wettanbieter darauf schließen, dass Biden als klarer Favorit gilt.
Die Buchmacher William Hill, 888, Unibet und Betfred bieten Quoten von je 1,62 auf einen Sieg von Jo Biden. Die Quoten auf einen Trump-Sieg hingegen liegen bei 2,5. Auch die Anbieter Bet365 (Quote von 1,59) und Betfair (Quote von 1,53) scheinen einen Biden-Sieg für deutlich wahrscheinlicher zu halten.
Buchmacher bieten aber nicht nur Quoten auf die offiziellen Kandidaten an, sondern nehmen auch Wetten auf weitere „Kandidaten“ an. Wer beispielsweise darauf wetten möchte, dass Rapper Kanye West der neue US-Präsident wird, profitiert je nach Buchmacher von Quoten von zwischen 50 und 100.
Obwohl der 43-Jährige Medienberichten zufolge ebenfalls die nötigen Unterlagen eingereicht haben soll, sei unwahrscheinlich, dass er tatsächlich zur Wahl aufgestellt werde.
Sind Wettquoten zuverlässiger als Umfragewerte?
Wahlexperten jedoch halten Wettquoten nur für begrenzt aussagekräftig, um tatsächlich einen Wahlsieg voraussagen zu können. Umfragewerte und Wettquoten seien nur schwer vergleichbar.
Forbes zitiert dazu den Meinungsforscher Michael Traugott von der Universität Michigan:
Es ist vor allem ein Unterschied zwischen der Meinung der Masse und der Meinung der Elite.
Seiner Ansicht nach könnten es sich nämlich nur die finanziell besser gestellten Bürger leisten, Wetten bei Buchmachern abzugeben. Die Quoten repräsentierten daher nicht die breite Masse.
Ob die Buchmacher dennoch in diesem Jahr richtig liegen, wird sich im November zeigen.
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