Buchmacher verzichten auf Live-Wettannahme beim Glorious Goodwood 2020
Posted on: 31/07/2020, 02:27h.
Last updated on: 31/07/2020, 02:27h.
Am Samstag findet im englischen Chichester das jährliche Pferderenn-Event Glorious Goodwood statt. Zum ersten Mal seit Beginn des Festivals im Jahr 1802 könnten die Stände der Buchmacher jedoch in diesem Jahr leer bleiben.
Wie die britische Pferdesport-Zeitung Racing Post berichtet [Seite auf Englisch], seien lediglich zwei Buchmacher gewillt, trotz der strikten Corona-Restriktionen vor Ort Wetten von Zuschauern anzunehmen.
Das Glorious Goodwood 2020 ist dabei das erste große Pferdesportevent seit Beginn der Coronakrise, bei dem Zuschauer wieder live an der Rennbahn mitfiebern dürfen. Aufgrund der Corona-Sicherheitsvorkehrungen dürfen sich jedoch maximal 5.000 Besucher und somit ein Fünftel der üblichen 25.000 auf der Rennbahn einfinden.
Mitte Juli kündigte die britische Regierung an, noch in diesem Monat probeweise wieder eine begrenzte Anzahl von Zuschauern zu auserwählten Sportevents und Großveranstaltung zuzulassen. Am vergangenen Sonntag und Montag durften Cricket-Fans die Matches zwischen Surrey und Middlesex im Stadion mitverfolgen. Auch bei der Snookerweltmeisterschaft 2020, die heute mit mehr als drei Monaten Verspätung im englischen Sheffield beginnt, dürfen Zuschauer vor Ort sein.
Doch die mangelnde Bereitschaft der Buchmacher, sich unter Einhaltung der geforderten Restriktionen ebenfalls an der Rennbahn einzufinden, könnte für viele Besucher bedeuten, auf das traditionelle Wetten vor Ort verzichten zu müssen.
Die Betreiber hatten laut Racing Post vorgesehen, vier verschiedene Buchmacher an strategischen Plätzen auf dem Gelände zu positionieren. Einer Annonce auf der Webseite der Rennstrecke sei allerdings zu entnehmen, dass noch immer zwei Stände unbesetzt seien.
Kein Bargeld, keine Wetten
Buchmacher, die sich in letzter Minute noch für einen der Plätze interessierten, hätten sich laut Veranstalter jedoch an eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen zu halten. Besonders eine der Maßnahmen, der Zwang zum barglosen Bezahlen, bereite den Buchmachern große Schwierigkeiten und Unmut.
Chris Hudson, der Vorsitzende der Britischen Vereinigung für Buchmacher im Pferdesport (BRBA), erklärt:
Es wundert mich nicht, dass es als sichtlich schwierig erweist, die Plätze an der Rennstrecke zu füllen. Es ist ganz einfach, warum sollte ein Buchmacher Samstag zum Goodwood gehen, ohne Bargeld entgegen nehmen zu dürfen? Wir wollen nicht im bargeldlosen Wettgeschäft enden. Dies sind beunruhigende Zeiten.
Der Einsatz von Bargeld bei Pferdewetten entspreche nicht nur der Tradition, sondern sei obendrein sowohl für Kunden als auch Buchmacher unkomplizierter und schneller. Auch gebe es derzeit keinen triftigen Grund, das Zahlen mit Bargeld zu verbieten.
So habe selbst die Weltgesundheitsorganisation bestätigt, dass von Banknoten kein erhöhtes Infektionsrisiko ausgehe.
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