Apple vs. Epic Games: Ein Streit ohne Sieger
Posted on: 24/08/2020, 12:54h.
Last updated on: 24/08/2020, 12:54h.
Der aktuelle Rechtsstreit zwischen Apple und Epic Games könnte für zahlreiche Unternehmen Verluste nach sich ziehen. Dies hat die Tageszeitung Süddeutsche am Sonntag berichtet.
Epic Games hatte seinen Kunden mit der Bereitstellung einer alternativen Zahlungsoption die Möglichkeit geboten, außerhalb des Apple-App-Stores die Fortnite-App günstiger zu erwerben. Daraufhin verbannte Apple die Produkte von Epic Games kurzerhand aus dem Apple-Store und kündigte den Account des Unternehmens.
Der Streit zwischen Apple und Epic Games scheint allerdings schon länger zu schwelen. Dies belegt die von Apple veröffentlichte E-Mail-Korrespondenz zwischen den beiden Konzernen [Seite auf Englisch].
So forderte Tim Sweeney, der Gründer und CEO von Epic Games, bereits im Juni für alle Entwickler, die ihre Software im Apple-App-Store anböten, die Möglichkeit, auch andere Vertriebswege nutzen zu dürfen. Weiterhin seien die 30 % der Einnahmen, die Apple durch die Verkäufe erhalte, zu hoch angesetzt.
So schrieb Sweeney:
Wenn Epic diese Optionen den Nutzern von iOS-Geräten zur Verfügung stellen dürfte, hätten die Verbraucher die Möglichkeit, weniger für digitale Produkte zu bezahlen, und die Entwickler würden mehr an ihren Verkäufen verdienen.
Entscheide sich Apple stattdessen, den Zugang der Verbraucher zu Fortnite und dessen Aktualisierungen zu blockieren, werde Epic mit Apple in Konflikt geraten. Dieser würde anhalten, bis Veränderungen erfolgten, schrieb Sweeney in einer E-Mail.
Bröckelt Apples Geschäftsmodell?
Für Apple könnte der Ausgang des Rechtsstreits Konsequenzen ungeahnten Ausmaßes nach sich ziehen. Sollte Epic Games den Prozess gewinnen, könnte das gesamte Geschäftsmodell von Apple ins Wanken geraten.
Apple-Konzernmanager Phil Schiller sagte dazu:
Würde das Verhalten der Spielefirma Epic Games toleriert, würde das allen Entwicklern zeigen, dass sie die Verpflichtungen ignorieren können, die sie mit ihren Verträgen mit Apple eingingen.
Möglicherweise fürchtet Apple auch, dass das Beispiel von Epic Games Schule machen könnte. Bereits im Juni dieses Jahres wurde Apples milliardenschweres Geschäftsmodell kritisiert.
So forderte Microsoft die Behörden zum Eingreifen auf und der Musik-Streamingdienst Spotify reichte eine offizielle Beschwerde bei der EU-Wettbewerbsbehörde ein.
Derzeit ist noch nicht klar, wie der Rechtsstreit ausgehen wird. Sollte Apple nicht einlenken und Bereitschaft für Zugeständnisse zeigen, könnte dies hohe Verluste auf allen Seiten nach sich ziehen.
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