E-Sport: Strafen gegen 37 CS:GO-Trainer verhängt
Posted on: 28/09/2020, 02:35h.
Last updated on: 28/09/2020, 03:08h.
Die Esports Integrity Commission (ESIC) hat am Montag Sanktionen gegen 37 Counter Strike: Global Offensive (CS:GO)-Trainer bekanntgegeben. Laut der Kommission, die Wettbewerbsregeln bei E-Sport-Turnieren überwacht, hätten die CS:GO-Coaches den sogenannten Spectator Bug ausgenutzt.
Dieser soll den Trainern die Möglichkeit gegeben haben, gegnerische Positionen zu sehen, ohne dass die Kontrahenten davon gewusst hätten, berichtet das Newsportal PC Gamer (Link auf Englisch). Hierdurch könnte ein Informationsvorteil für die Trainer entstanden sein.
Die Esports Integrity Commission (ESIC) ist nach eigenen Aussagen eine Not-for-Profit-Organisation, die die Integrität von E-Sport-Wettbewerben schützen will. Zuletzt machte die ESIC durch eine Untersuchung von angeblichen Spielmanipulationen innerhalb der Mountain Dew League (MDL) Schlagzeilen. Die Kommission hatte im Zusammenhang mit Spielen der CS:GO-Liga auffällige Wettaktivitäten beobachtet.
Harte Strafen für Trainer
Die ESIC hatte bereits am 4. September 2020 eine Ermittlung zu den Missbrauchsvorwürfen eingeleitet. Diese sollte acht Monate dauern, habe aufgrund technischer Entwicklungen aber weit weniger Zeit in Anspruch genommen.
Im Zuge der Untersuchung habe man 37 Trainern eine Ausnutzung des Spectator Bugs nachweisen können. Ob die Teams vom Handeln ihrer Coaches wussten, sei allerdings nicht ermittelt worden. Als Resultat habe die ESCI eine ganze Reihe von Strafmaßnahmen gegen die Übungsleiter veranlasst.
So dürften CS:GO-Trainer von namhaften Teams wie Ninjas in Pyjamas, Gambit Youngsters und FaZe-Clan unter anderem nicht länger offizielle Match-Server verwenden oder 15 Minuten vor und nach den Partien mit ihren Schützlingen kommunizieren.
Die Dauer der Strafen seien je nach Schwere der Verstöße bestimmt worden. Insgesamt seien Sanktionen zwischen fünf und 36 Monaten verhängt worden.
Die ESCI teilte in ihrem Bericht mit, dass die Strafen bedauernswert, aber notwendig seien:
Wir verstehen, dass diese Enthüllungen für viele Menschen in der CS:GO-Community schwierig waren, aber wir glauben, dass es auf lange Sicht im besten Interesse des Spiels und des E-Sport liegt, bei Integritätsverletzungen direkt zu behandeln. Wir wissen, dass die meisten Trainer, Spieler, Turnierorganisatoren, Verleger und Entwickler, Fans, Sponsoren und Rundfunkveranstalter möchten, dass CS:GO und E-Sport sauber sind und ein fairer Wettbewerb zwischen Spielern und Teams herrscht (…).
Die Untersuchung der ESCI werde unterdessen fortgesetzt. Im Oktober will die Kommission ihren Abschlussbericht zum Spectator-Bug-Missbrauch veröffentlichen. Ob noch weitere Akteure in den Skandal involviert werden könnten, bleibt abzuwarten.
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