Deutsche Automatenwirtschaft gegen Schließung von Spielhallen
Posted on: 29/10/2020, 01:06h.
Last updated on: 29/10/2020, 01:24h.
Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW), Dachverband der vier Spitzenverbände der deutschen Automatenbranche, hat am Mittwoch die erneute Schließung von Spielhallen und gastronomischen Einrichtungen mit Spielautomaten kritisiert. Diese war gestern von der Bundeskanzlerin sowie den Regierungschefs der Länder als eine Maßnahme gegen die Ausbreitung des Coronavirus beschlossen worden.
Bereits im März hatten Spielhallen aufgrund der Corona-Pandemie bundesweit schließen müssen. Die DAW hatte damals rasche Hilfen für 6.000 Unternehmen und 70.000 Mitarbeiter gefordert. In vielen Bundesländern durften die Einrichtungen erst im Mai unter Beachtung strenger Hygienekonzepte wiedereröffnen.
„Abwanderung in illegale Angebote“ befürchtet
Wie es in einer Pressemitteilung der DAW heißt, befürchte man durch die neuerlichen Spielhallenschließungen eine Abwanderung der Kunden in den illegalen Markt. Im Pressestatement erklärte DAW-Vorstandssprecher Georg Stecker:
Die mehrwöchige bundesweite Schließung der staatlich konzessionierten Spielhallen und der Gastronomiebetriebe mit Automatenaufstellung ist ein schwerer Schlag für den Jugend- und Spielerschutz und für die gesamte Automatenbranche. Ohne das legale Angebot in staatlich konzessionierten Spielhallen und in der Gastronomie ist der Kanalisierungsauftrag aus dem Glücksspielstaatsvertrag massiv gefährdet. Es droht eine höchst problematische Abwanderung der Gäste in illegale Angebote ohne Jugend- und Spielerschutz.
Laut Stecker habe dies „die Schließung der Spielhallen und der gastronomischen Betriebe im Frühjahr deutlich gezeigt.“ Offen ließ Stecker, um welche illegalen Angebote es sich dabei handeln soll.
Brief an Bundeskanzlerin bleibt erfolglos
Mit der erneuten Schließung der Spielhallen scheint sich die „Sorge“ der DAW über die aktuelle Entwicklung der Corona-Pandemie zu realisieren. Diese hatte Georg Stecker in einem Brief an mehrere Regierungsstellen formuliert.
Im Schreiben Steckers an die Bundeskanzlerin, über welches das Branchenmagazin games & business am Dienstag berichtet hat, habe Stecker auf die umfangreichen Hygienekonzepte und den hohen Infektionsschutz in Spielhallen hingewiesen.
Betont worden sei dabei die Verantwortung der Mitglieder der Deutschen Automatenwirtschaft. Diese kämen „durch umfangreiche und konsequente Hygienemaßnahmen“ ihren Verpflichtungen nach. Am Mittwoch, nur einen Tag nach der Meldung über den DAW-Brief, wurde die Schließung der Einrichtungen beschlossen.
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