Neue Studie: Strenge Regulierung bremst deutsche Automatenindustrie
Posted on: 14/11/2020, 05:30h.
Last updated on: 13/11/2020, 02:19h.
Die deutsche Automatenindustrie wird durch die zunehmende Regulierung ihrer Branche gebremst. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktuelles Gutachten von Dr. Hans-Günther Vieweg, das vom Verband Die Deutsche Automatenwirtschaft e.V. (DAW) in Auftrag gegeben worden ist.
Laut der Studie Unterhaltungsautomatenwirtschaft – Lage 2019, Entwicklung 2020, Perspektiven 2021 hindere unter anderem die Novellierung der Spielverordnung (SpielV) aus dem Jahre 2014 das Geschäft mit den Geldspielgeräten (GSG).
Insgesamt seien die Umsätze an Geldspielgeräten aufgrund des GlüStV 2012 und der 6. Verordnung zur Änderung der SpielV von 2018 bis 2019 deutlich zurückgegangen. Während die Branche im Jahre 2018 insgesamt 6,76 Milliarden Euro mit den Spielautomaten umgesetzt habe, sei der Umsatz bis zum Jahre 2019 auf 5,96 Milliarden Euro gefallen.
Als „besonders gravierend und die Attraktivität der GSG für Spieler mindernd“ habe sich die Spielunterbrechung nach drei Stunden Spielbetrieb erwiesen. Außerdem hindere die Abschaffung des automatischen Spiels den Markt.
Mit dem geplanten Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages am 1. Juli 2021, der auch das Verbot von Mehrfachkonzessionen enthält, rechne Vieweg mit einer weiteren Verschärfung der Lage für die Unternehmer.
Mitte 2021, wenn der GlüStV 2012 ausläuft und damit keine Übergangsfristen mehr greifen, wird die Zahl der Konzessionen für Spielhallen um etwa 60 % gegenüber 2017 zurückgehen.
Covid-19 und Online-Glücksspiel schaden Automatenbranche
Neben regulatorischen Hürden leide die Unterhaltungsautomatenwirtschaft derzeit unter der Covid-19-Pandemie und der Zunahme des Online-Glücksspiels.
Aufgrund des Corona-Lockdowns sei ab Mitte März jede Geschäftstätigkeit für die Dauer von zwei Monaten eingestellt worden. Dies habe nach der „statischen Betrachtung einem Minus von 17% der Jahreskapazität“ entsprochen, heißt es im Bericht. Die Wiedereröffnung der Gastronomie sei zudem schleppend verlaufen.
Darüber hinaus erhöhe die bevorstehende Legalisierung von Glücksspielangeboten im Internet „den Wettbewerbsdruck auf das gewerbliche Geldspiel“. Durch die Regelungen des neuen Glückspielstaatsvertrages, der Mindestabstandsgebote und Werbebeschränkungen für Spielhallen enthält, befänden sich die Betreiber gegenüber der Konkurrenz aus dem Internet in einem regulatorischen Nachteil.
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