Skandal-Video: Putins angeblicher Geheim-Palast mit Casino und Spielautomaten
Posted on: 20/01/2021, 03:39h.
Last updated on: 20/01/2021, 03:39h.
Der Kreml-Kritiker Alexej Nawalny hat schwere Vorwürfe gegen den russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin erhoben. In einem zweistündigen YouTube-Video zeigt er einen angeblichen Luxus-Palast Putins, der sich in der Nähe von Gelendschik, in der Region Krasnodar am Schwarzen Meer, befinden soll.
Der Palast, der 39-mal so groß sein soll wie das Fürstentum Monaco, soll unter anderem ein Casino beherbergen. Auf einem gestern von Nawalnys Team online gestellten Internetblog [Seite auf Russisch] sind Fotos zu finden, die den vermeintlichen Palast inklusive der Glücksspielstätte zeigen.
Eines der Fotos zeigt einen edlen Roulette-Tisch, um welchen fünf mit rotem Samt gepolsterte Stühle aufgestellt sind. Im Hintergrund sieht man weitere Tische, die mit dem üblichen grünen Filz für Spieltische überzogen sind.
Ein anderes Foto zeigt einen Saal mit verschiedenen Spielautomaten, darunter drei eher klassische Geräte sowie vier sehr große und moderne Automaten. Die russische Region Krasnodar ist dabei eine der nur vier Regionen, in denen Casinos grundsätzlich legal sind. Ob es sich bei den auf den Fotos zu sehenden Casino-Räumen um legale Spielstätten handelt, bleibt unklar.
Abgesehen von Glücksspielsälen sollen sich auf dem Anwesen aber auch ein Strip-Lokal, ein Theater, eine Eisbahn und andere Freizeiteinrichtungen befinden.
Alexej Nawalny wurde am Montag bei seiner Ankunft in Moskau verhaftet worden. In einem Eilverfahren wurde er daraufhin zunächst zu 30 Tagen Haft verurteilt. Zuvor hatte Nawalny sich in Deutschland aufgehalten, um sich von den Folgen eines vermeintlichen Giftanschlages in Sibirien zu erholen. Das Video habe er Medienberichten zufolge innerhalb Deutschlands produziert und im Vorfeld sichergestellt, dass es veröffentlicht werde, sobald er nach Russland zurückkehre.
Putin-Sprecher dementiert Anschuldigung
Wie die internationalen Medien seit gestern berichten, bleibe es umstritten, ob die Bilder tatsächlich aus einem Palast stammten, der Putin gehöre. Die britische Zeitung The Sun zitierte dazu am Dienstag Putins Sprecher Dmitri Peskow. Dieser habe dementiert, dass es sich bei dem fotografierten Anwesen um Putins Eigentum handle.
Diese Aufzeichnungen sind doch schon abgedroschen. Wir haben schon vor Jahren erklärt, dass Putin keinerlei solcher Paläste besitzt.
Laut dem Nürnberger Blatt habe sich Peskow am heutigen Mittwoch erneut in der Angelegenheit zu Wort gemeldet. Dabei habe er Nawalny und sein Team als Betrüger bezeichnet, die mit den Videos „Spenden von Sympathisanten beschaffen“ wollten.
Dass das Video und der dazugehörige Blog in Russland für großen Aufruhr gesorgt haben, wurde gestern bereits auf verschiedenen Social-Media-Plattformen sichtbar. Ob Nawalnys vermeintliche „Beweise“ jedoch tatsächlich die Realität widerspiegeln, bleibt vorerst Spekulation.
No comments yet