Kurswechsel: Las Vegas Sands nimmt Online-Glücksspiel ins Visier
Posted on: 02/02/2021, 04:31h.
Last updated on: 02/02/2021, 04:31h.
Der Glücksspiel-Konzern Las Vegas Sands scheint nach dem Tod des Casino-Moguls Sheldon Adelson neue Wege einschlagen zu wollen. Seit einigen Tagen berichten Branchenmedien, dass Adelsons Nachfolger und neuer CEO von Sands, Robert Goldstein, dem Eintritt in den Online-Glücksspiel- und Sportwetten-Markt offen gegenüber stehe.
Adelson war als Kritiker des Online-Glücksspiels bekannt. Goldstein erklärt jedoch, dass der Casino-Mogul das Potenzial des virtuellen Casinospiels gekannt habe. Vielmehr habe Adelson ethische Bedenken gehabt.
So sei er in Sorge gewesen, ob die Menschen, die es sich nicht leisten könnten zu spielen, damit richtig umgehen könnten. Er habe auch nicht daran geglaubt, dass moderne Technologien Spielsucht aufhalten könnten.
So erklärt Goldstein:
Er hat nie die Rentabilität in Frage gestellt. Er stellte die Fähigkeit in Frage, es richtig zu überwachen, genauso wie er letztes Jahr den Menschen Hunderte Millionen Dollar gezahlt hatte, weil er es wollte. Es ist eine Frage der Ethik für Sheldon.
Plante Adelson vor seinem Tod den Eintritt in den Online-Markt?
Trotz seiner Bedenken soll sich Adelson vor seinem Tod mit dem Online-Glücksspiel auseinandergesetzt haben. So erklärt Goldstein, dass sie bereits über dieses Thema gesprochen hätten.
Sheldon Adelsons Kampf gegen das Online-Glücksspiel
Der Casino-Mogul Sheldon Adelson hat jahrelang gegen das Online-Glücksspiel angekämpft und scheute sich auch nicht davor, sein Geld und seinen Einfluss in der Politik für seine Zwecke zu nutzen.
Doch etwa eine Woche nach Adelsons Tod [Seite auf Englisch] bestätigte das US-Berufungsgericht die Entscheidung eines Bezirksgerichts. Dieses hatte zuvor eine neue Auslegung des Wire Act von 1961 beschlossen. Damit wurde eine Entscheidung des Justizministeriums aus der Trump-Ära, nach der alle Online-Glücksspiele verboten waren, aufgehoben.
Angesichts einer völlig neuen Regierung in Amerika, einschließlich eines neuen US-Generalstaatsanwalts, gehen Marktbeobachter nicht davon aus, dass Berufung gegen die Entscheidung beim Obersten Gerichtshof der USA eingelegt werde
Derzeit sondiere Las Vegas Sands den Markt und suche nach Investitionsmöglichkeiten. Noch sei nichts Konkretes geplant. Vielmehr würden derzeit Gespräche geführt.
Penn National, MGM, Caesars, Wynn, Boyd, Golden Nugget und Ballys haben indes Lizenzen sowie Medien-, Profisport-, Wettunternehmen und Social-Media-Partnerschaften aggressiv verfolgt.
Diese Unternehmen haben im letzten Jahr Milliarden ausgegeben, um Unternehmen zu kaufen, zu fusionieren und Partnerschaften zu bilden, während LV Sands sich nicht an diesen Aktivitäten beteiligte. Doch mit Goldstein an der Spitze des Unternehmens scheint eine neue Ära eingeleitet.
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