Taiwan: Milliardär betrieb 532 illegale Online-Glücksspielseiten
Posted on: 04/03/2021, 04:07h.
Last updated on: 04/03/2021, 04:07h.
Ein bekannter taiwanesischer Milliardär muss sich vor Gericht wegen des Betreibens eines illegalen Online-Glücksspiel-Netzwerkes und Geldwäsche verantworten. Wie die Zeitung Focus Taiwan am Mittwoch berichtet hat [Seite auf Englisch], richteten sich die Vorwürfe gegen Chuang Chou-wen, den Vorsitzenden des börsennotierten Unternehmens Xinliwang International Holdings Company Ltd.
Dieser soll gemeinsam mit 31 Mitarbeitern eine illegale Glücksspiel-Plattform betrieben haben, über welche 532 Online-Glücksspiel-Webseiten und 54 Online-Glücksspiel-Softwareprovider organisiert worden seien.
Die Behörden seien dem Netzwerk im Januar 2020 auf die Spur gekommen. In einem Bürogebäude in der Stadt Taichung seien die durch das illegale Glücksspiel eingenommenen Gelder gewaschen worden. Insgesamt handle es sich um 59,4 Mrd. TWD (1,77 Mrd. Euro).
Chuang habe sich zunächst auf der Flucht befunden und erst im November 2020 verhaftet werden können. Anschließend seien 13 Luxusautos und 41 Immobilien im Wert von umgerechnet 38,7 Mio. Euro, die auf seinen Namen gelaufen seien, beschlagnahmt worden. Darüber hinaus habe die Polizei bei ihm 1,2 Mrd. TWD (35,8 Mio. Euro) sowie 2,65 Mio. USD (2,2 Mio. Euro) in bar bei ihm gefunden.
Die Xinliwang International Holdings Company Ltd. mit Sitz in Kuala Lumpur, Malaysien, ist laut MarketWatch über verschiedene Tochterfirmen im Bereich Bau und Infrastruktur tätig. Der Fokus des Unternehmens liegt auf großen Wohnkomplexen, Bürogebäuden, Hotels und Filmstudios. Der Konzern wurde 1970 gegründet und ist an der US-Börse Nasdaq gelistet. Seit Beginn der Ermittlungen gegen den Vorsitzenden Chuang ist der Aktienkurs drastisch gefallen.
Konzern beteuert Chuangs Unschuld
Ein Großteil der Kunden der von Chuang betriebenen Online-Casinos stamme aus China. So hätten die Behörden zahlreiche Transaktionen zwischen chinesischen Bankkonten und den Konten der Gruppe nachverfolgen können. Chung und seine Angestellten hätten dazu auch 843 Scheinkonten in China geführt.
Um die Profite aus dem Online-Glücksspiel nach Taiwan zu überweisen, seien Untergrundbanken verwendet worden. Die Gelder seien immer in „kleineren Paketen“ überwiesen worden.
Die Xinliwang International Holdings Company Ltd. habe mittlerweile auf die Anschuldigungen gegen ihren Vorsitzenden reagiert. In einem Statement habe es geheißen, dass Chuang unschuldig sei. Er habe zudem verschiedene Ehrentitel in Malaysien, Kambodscha und Indonesien und sei allgemein als Philanthrop bekannt.
Ob das Gericht ihn und seine 31 Angestellten für schuldig erklären wird, bleibt indes abzuwarten. Im Falle einer Verurteilung könnten Chuang viele Jahre Gefängnis drohen.
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