Fußball trifft Glücksspiel: Real Madrid plant Casino im Estadio Santiago Bernabéu
Posted on: 24/03/2021, 01:25h.
Last updated on: 24/03/2021, 02:46h.
Der spanische Fußballverein Real Madrid plant die Einrichtung eines Casinos im Santiago-Bernabéu-Stadion. Das Casino solle dem Verein bis zu 120 Millionen Euro jährlich einbringen, haben Branchenmedien am Mittwoch berichtet.
Der Verein könnte damit einen Teil seiner Ausgaben für den Bau zurückerhalten. Insgesamt soll der Umbau des Estadio Santiago Bernabéu den spanischen Rekordmeister bis zu 575 Millionen Euro kosten. Überlegungen, ein Casino in dem traditionsreichen Fußballtempel zu eröffnen, gehen bereits bis in das Jahr 2013 zurück. Damals soll Real-Madrid-Präsident Florentino Pérez die Idee von einem Hotel, einem Casino oder einer Shopping-Mall im Estadio Santiago Bernabéu in Betracht gezogen haben.
Wegen der Corona-Pandemie waren die Spiele der Fußball-Saison 2019/2020 in Spanien ausgefallen bzw. als Geisterspiele ausgetragen worden. Real Madrid hatte die Zeit für den Umbau des Santiago-Bernabéu-Stadion genutzt und war mit dem Team in das kleinere Estadio Alfredo Di Stéfano umgezogen.
Die Eröffnung des Stadions könnte nach aktuellem Stand im Jahre 2023 stattfinden. Neben dem Ausbau des Stadioninnenbereichs mit Shops, einem Casino und einem Bereich für E-Sport sollen unter anderem die Fassade und das Dach des 1947 eröffneten Stadions neugestaltet werden. Insgesamt soll das Stadion im neuen Format rund 82.000 Plätze fassen.
Glücksspiel ist den Madrilenen nicht fremd
Angesichts der Partnerschaften, die Real Madrid mit Glücksspielfirmen unterhält, erscheint die Idee eines Casinos im Estadio Santiago Bernabéu nicht lebensfremd. Gegenwärtig wird der Verein vom spanischen Glücksspielanbieter Codere gesponsert. Unterstützung erhält der Klub außerdem vom russischen Sportwettenanbieter Fonbet, der zu den größten Anbietern von Wetten in Russland zählt. Wie lange die Partnerschaften gewohnt fortgesetzt werden können, ist jedoch ungewiss.
In Spanien wurde in den vergangenen Monaten über die Gefahren von Glücksspielwerbung diskutiert. Erst im Oktober vergangenen Jahres hatte das spanische Verbraucherschutzministerium die Fußball-Teams des Landes aufgefordert, ihre Sponsoringverträge mit Glücksspielanbietern zu beenden. Dem war ein Gesetzesentwurf zum Verbot des Glücksspielsponsorings in Spanien vorausgegangen. Das lang geplante Gesetz wurde schließlich im November verabschiedet.
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