Britisches Gericht genehmigt Fusion zwischen William Hill und Caesars Entertainment
Posted on: 21/04/2021, 02:04h.
Last updated on: 21/04/2021, 02:04h.
Der High Court of Justice in England und Wales hat die Übernahme des britischen Glücksspiel- und Sportwetten-Betreibers William Hill durch den US-Konzern Caesars Entertainment trotz Aktionärsprotesten genehmigt. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Reuters [Seite auf Englisch] am Dienstag.
Der Deal wurde im September 2020 vereinbart, nachdem William Hill das Angebot von Caesars in Höhe von 2,9 Mrd. GBP (3,39 Mrd. Euro) akzeptiert hatte. Caesars wird die 1,08 Mrd. Aktien von William Hill für 2,72 GBP pro Stück kaufen.
Nach 19 Jahren ist heute der letzte Handelstag für William-Hill-Aktien an der Londoner Börse. Bevor der Markt am morgigen Donnerstag eröffnet, wird das Unternehmen von der Börsennotierung gestrichen.
Die Elefantenhochzeit verdeutlicht die Bestrebungen innerhalb der Branche, vom stetig wachsenden Glücksspielmarkt in den USA zu profitieren. So erklärte Tom Reeg, Geschäftsführer von Caesars und Betreiber des Caesars Palace in Las Vegas:
Die Möglichkeit, unsere terrestrischen Casinos, Sportwetten und Online-Spiele in den USA zu vereinen, ist eine wirklich aufregende Aussicht. Das Know-how von William Hill im Bereich Sportwetten wird das aktuelle Angebot von Caesars ergänzen und es der kombinierten Gruppe ermöglichen, unsere Kunden im schnell wachsenden US-Markt für Sportwetten und Online-Dienste besser zu bedienen.
Caesars geht davon aus, dass sein Joint Venture mit William Hill im nächsten Geschäftsjahr einen Umsatz von 600 bis 700 Millionen USD auf den US-Märkten erzielen werde.
Aktionäre und Hedgefonds nur wenig erfreut
William-Hill-Aktien werden seit Anfang April über dem Angebotspreis von 272 Pence pro Aktie gehandelt, da Hedgefonds spekulierten, dass das Gericht sich angesichts des ungewöhnlich langen Zeitraums zwischen der Anhörung Ende März und der Entscheidung des Richters gegen den Deal entscheiden könnte.
Die Fusion wurde durch eine Gerichtsverhandlung um drei Wochen verschoben, nachdem der Minderheitsaktionär HBK Capital Management Bedenken wegen mangelnder Transparenz des Geschäfts geäußert hatte.
HBK und GWM Asset Management, der US-amerikanische Hedgefonds, schrieben an den Vorstand und argumentierten, dass William Hill die Bedingungen des Joint Ventures im vergangenen Jahr nicht ordnungsgemäß offengelegt habe.
Nach der Ankündigung am Dienstag fiel die Aktie jedoch auf 272 Pence im Nachmittagshandel in London. Caesars Aktien hingegen stiegen im Pre-Market-Handel in New York um 3 Prozent. GWM Asset Management bezeichnete das Ergebnis als „unglaublich enttäuschend“.
In seiner Entscheidung stellte Richter Alastair Norris fest, dass fünf Hedgefonds und ein sechster privater Investor Einwände erhoben hatten und das Angebot „nicht alle Aktionäre erfreue“.
Er sagte jedoch auch, dass die Geschäftsunterlagen „ausreichende Informationen“ enthielten, damit die Aktionäre „eine fundierte Entscheidung treffen können“.
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