IOC lässt E-Sport olympisch werden – zumindest teilweise
Posted on: 23/04/2021, 10:11h.
Last updated on: 23/04/2021, 11:19h.
Auf seinem Weg zur Anerkennung als olympische Sportart hat der E-Sport eine wichtige Hürde genommen. Am Donnerstag gab das Internationale Olympische Komitee IOC bekannt, eine Reihe virtueller Sportarten in das Olympic Virtual Series genannte Turnier aufzunehmen. Dieses soll nach Willen des IOC vom 13. Mai bis 23. Juni 2021 auf digitaler Ebene stattfinden.
Laut Ankündigung des IOC [Seite auf Englisch] handele es sich bei den Spielen nicht um klassische E-Sport-Titel wie FIFA oder Fortnite. Stattdessen umfasse die Liste der ausgewählten Titel Spiele, die an tatsächliche olympische Disziplinen angelehnt seien.
Die Spiele der Olympic Virtual Series:
Baseball (Verband: WBSC, Anbieter: Konami Digital Entertainment)
Radrennnen (Verband: UCI, Anbieter: Zwift)
Rudern (offenes Format)
Segeln (virtuelle Regatta)
Autorennen (Verband: FIA, Anbieter: Gran Turismo, Polyphony Digital)
Das IOC wolle mit der E-Sport-Serie dazu beitragen, die “Entwicklung physischer und nicht-physischer Formen des virtuellen Sports” zu fördern. Der Fokus liege dabei auf der Schaffung eines fairen Wettbewerbs und der Achtung der olympischen Werte des Sports.
Öffnung der E-Sport-Wettkämpfe für Fans
Nicht nur Sportler sollen an den Wettkämpfen teilnehmen können. Auch für Fans aus aller Welt solle die Möglichkeit geschaffen werden, sich bei Neben-Events der Virtual Series mit anderen Gamern zu messen.
IOC-Präsident Thomas Bach zeigte sich zufrieden über die neue Lösung:
Die Olympic Virtual Series ist eine neue, einzigartige digitale olympische Erfahrung, die darauf abzielt, das direkte Engagement für neue Zielgruppen im Bereich des virtuellen Sports zu steigern. Ihre Konzeption steht im Einklang mit der Olympischen Agenda 2020+5 und der digitalen Strategie des IOC. Sie fördert die sportliche Teilnahme und unterstützt die olympischen Werte, mit besonderem Schwerpunkt auf die Jugend.
Auch von Seiten des eSport-Bundes Deutschlands (ESBD) wurde Zustimmung laut. Dessen Präsident Daniel Luther betonte, dass der Verband sich über den Aufbau einer E-Sport-Turnierserie durch das IOS freue.
Trotz der nun erfolgten Teilanerkennung dürften viele E-Sport-Fans enttäuscht sein. Schließlich zählen populäre Titel nicht zum Format der IOC-Wettkämpfe. Ob Games wie CS:GO oder Dota2 mit ihren oftmals enthaltenen Gewaltszenen jemals vom olympischen Verband akzeptiert werden, bleibt ungewiss.
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