Schießerei bei Pokerrunde: US-Amerikaner zu mindestens 20 Jahren Haft verurteilt

Posted on: 20/05/2021, 03:20h. 

Last updated on: 20/05/2021, 03:20h.

Ein Mann aus der US-Stadt Syracuse, New York, ist am Montag wegen einer Schießerei bei einer Pokerrunde zu mindestens 20 Jahren Haft verurteilt worden. Eine Jury habe Charquan Edwards (29) zuvor wegen versuchten Mordes und weiterer Anklagepunkte für schuldig befunden, berichtete das Newsportal Syracuse.com [Link auf Englisch] am Dienstag.

Mann am Pokertisch
Im US-Bundesstaat New York eskalierte eine Pokerrunde. (Quelle: Pexels)

Die Staatsanwaltschaft hatte Edwards im Verfahren vorgeworfen, den damals 83-jährigen George Smith bei dem Pokertreffen angeschossen und sich mit einer Beute von 9.000 US-Dollar aus dem Staub gemacht zu haben.

Bereits im Jahre 2015 war Edwards wegen der Tat zu einer 20-jährigen Haftstrafe verurteilt worden. Wegen Verfahrensfehlern wurde das Urteil jedoch im Jahre 2019 gekippt und ein neuer Prozess anberaumt.

Opfer spricht aus dem Grab

George Smith, das Opfer im Poker-Prozess, habe von Edwards erneuter Verurteilung allerdings nichts mitbekommen. Medienberichten zufolge sei er seit dem ersten Gerichtsverfahren an einer Krankheit gestorben, die nichts mit der Schießerei zu tun gehabt habe.

Auch drei Zeugen, die während des Übergriffs anwesend waren, seien mittlerweile tot und hätten nicht mehr vor Gericht aussagen können. Ein weiterer Zeuge der Schießerei sei während des zweiten Prozesses im Krankenhaus gewesen.

Doch auch ohne die Anwesenheit der Zeugen konnte Edwards im zweiten Verfahren verurteilt werden. Denn State Supreme Court Richter Gordon Cuffy hatte die aufgezeichneten Aussagen aus dem ersten Verfahren auch im zweiten Prozess zugelassen.

Zu Schießereien im Zusammenhang mit dem Glücksspiel ist es in den USA bereits häufiger gekommen. Im Jahre 2019 kam es Emerald City Casino in Great Falls, Montana, zu einem tragischen Zwischenfall, bei dem ein Mann drei Personen erschoss. Eine vierte Person hatte den Angriff nur knapp überlebt.

Der Theorie der Staatsanwaltschaft zufolge war Edwards mit den Anwesenden in Streit geraten, nachdem dessen Glückssträhne beim Poker abgerissen sei. In einer Kurzschlusshandlung habe er das Geld an sich genommen und sei weggerannt. Dabei habe er Smith angeschossen.

Die Verteidigung hatte diese Theorie zurückgewiesen. Laut Verteidiger Patrick Hennessy sei Edwards mit Smith um dessen Waffe in Streit geraten. Während der Auseinandersetzung habe Edwards danach gegriffen und den Senior in Selbstverteidigung mit einer Kugel getroffen.

Die Jury schenkte diesen Ausführungen jedoch keinen Glauben und sprach Edwards schuldig. Richter Cuffy habe in der Urteilsverkündung ausgeführt, zu glauben, dass Edwards ein „intelligenter junger Mann“ sei. Dennoch müsse er am ursprünglichen Strafmaß von 20 Jahren festhalten.