Mord an Tochter von Casino-Paten: Prozess gegen US-Millionär Robert Durst (78) wird fortgesetzt
Posted on: 25/05/2021, 12:54h.
Last updated on: 25/05/2021, 12:54h.
Der Mordprozess gegen Robert Durst (78) wird in Los Angeles nach einer 14-monatigen Corona-Pause fortgesetzt. Die Anklage wirft dem Multi-Millionär vor, Susan Berman, Tochter des Mafia- und Casinopaten David Berman, vor rund 20 Jahren ermordet zu haben. Im Zentrum des gestrigen Verhandlungstages stand jedoch Dursts erste Ehefrau Kathleen, von der seit 39 Jahren jede Spur fehlt. Die Ermittler gehen davon aus, dass Robert Durst auch sie getötet haben könnte.
Lange Schatten der Vergangenheit
Der bizarre Fall des US-Millionärs Robert Durst geht seit der vergangenen Woche in die nächste Runde. Der 78-Jährige soll seine enge Vertraute Berman im Jahr 2000 in ihrem Haus in Los Angeles erschossen haben.
Über lange Zeit hatten die Ermittler den oder die Täter in der Halbwelt von Las Vegas gesucht. Als Tochter einer der zeitweise erfolgreichsten Mafiagrößen der USA, so die damalige Vermutung, könnte Berman Opfer einer verspäteten Racheaktion geworden sein.
David Berman († 1957 in Las Vegas) war seit Mitte der 1940er-Jahre in der Sin City aktiv und soll einer der Begründer der Spielerstadt gewesen sein. Unter anderem soll er die illegale Abschöpfung unversteuerter Glücksspieleinnahmen mehrerer Casinos übernommen haben. Zudem habe Berman in das noch heute aktive El-Cortez-Casino investiert und nach dem Tod von Mafiapate Bugsy Siegel das Flamingo geführt.
Zwar geht die Staatsanwaltschaft nach wie vor davon aus, dass das Motiv für die Gewalttat in der Vergangenheit zu finden ist, allerdings nicht im kriminellen Umfeld ihres Vaters.
So soll Berman Robert Durst 1982 dabei geholfen haben, den Mord an seiner Ehefrau Kathleen zu verschleiern. Aus Furcht, sie könne ihn auffliegen lassen, soll der Millionär Berman 18 Jahre später ebenfalls getötet haben.
Mord zur Vertuschung eines Mordes?
Kathleen und Robert Durst hatten sich inmitten eines erbitterten Scheidungskampfes befunden, als sich die Spur der damals 29-Jährigen verlor. Mehrere Zeugen beschrieben gestern vor Gericht, dass Kathleen Durst vor ihrem Verschwinden panische Angst vor ihrem Ehemann gehabt habe. So erinnerte sich unter anderem ihr damaliger Mentor an der medizinischen Fakultät:
Sie sagte mir, dass sie dachte, dass ihr Mann sie umbringen könnte. Sie war sehr emotional. Sie zitterte. Sie war traumatisiert. (…) Sie benutzte ein Wort, das ich noch nie zuvor gehört hatte. Sie sagte, er habe eine mörderische Seite (…)
Lange hatte Kathleen lediglich als vermisst gegolten. Ein angeblicher Anruf seiner Frau bei ihrer Universität hatte Dursts Darstellung der zeitlichen Abläufe gestützt und ihn aus der Schusslinie der Ermittler genommen. Heute geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass Susan Berman den Anruf tätigte, als Kathleen bereits tot war, und Durst so ein Alibi verschaffte.
Die Ermittlungen gegen Robert Durst waren 2015 ins Rollen gekommen, nachdem er sich während der Aufnahmen zu einer Dokumentation selbst schwer belastet hatte. Während der Dreharbeiten hatte er während eines Toilettenganges offenbar sein noch eingeschaltetes Mikrofon vergessen und gemurmelt, „sie natürlich alle umgebracht“ zu haben. Seither weist Durst alle Vorwürfe von sich.
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Er ist natürlich schuldig!!! Aber mit viel viel Geld ist das natürlich möglich!!!