Kentucky Derby: Trainer von gedoptem Siegerpferd für zwei Jahre gesperrt

Posted on: 03/06/2021, 12:04h. 

Last updated on: 03/06/2021, 12:08h.

Die Rennstrecke Churchill Downs hat den Pferdetrainer Bob Baffert (68) am Mittwoch für zwei Jahre für alle Wettkampfrennen gesperrt. Die Sperre von Baffert kam unmittelbar nachdem das Siegerpferd Medina Spirit auch bei einer zweiten Blutprobe positiv auf eine erhöhte Konzentration des entzündungshemmenden Steroids Betamethason getestet wurde.

Rennstrecke Churchill Downs
Das Kentucky Derby zählt zu den größten Pferderennen der USA. (Quelle: Full House by Richard Hurt, licensed under CC BY 2.0)

Zuvor war gegen den Star-Trainer nur eine vorläufige Sperre für die Rennteilnahme verhängt worden, da die Beweise für eine Regelverletzung noch untermauert werden mussten.

In einem Pressestatement teilte Churchill Downs nun allerdings mit, dass nicht nur Baffert, sondern alle Trainer, die mit Rennställen des Hall-of-Fame-Coaches assoziiert seien, von den Rennen ausgeschlossen würden:

Rücksichtslose Praktiken und Substanzverstöße, die die Sicherheit unserer Pferde, der menschlichen Sportler oder die Integrität unseres Sports gefährden, sind nicht akzeptabel und als Unternehmen müssen wir Maßnahmen ergreifen, um zu zeigen, dass sie nicht toleriert werden.

Baffers “fehlerhafte Tests” gefährdeten das Vertrauen in den Rennsport und das Ansehen des Kentucky Derbys, erklärte Churchill Downs.

Ob Medina Spirit für das Rennen nachträglich disqualifiziert wird, müsse nun die Kentucky Horse Racing Commission entscheiden, teilte die Rennstrecke mit.

Disqualifikation von Medina Spirit immer wahrscheinlicher

Wie die New York Times am Mittwoch berichtet hat, werde nach dem zweiten Dopingtest eine Disqualifikation von Medina Spirit immer wahrscheinlicher. Das Pferd wäre dann erst der dritte Galopper in der 147-jährigen Geschichte, der seinen Siegertitel wieder abgeben müsste.

Das letzte Siegerpferd, dass wegen Dopings vom Kentucky Derby disqualifiziert wurde, war Dancer’s Image im Jahre 1968. Das Pferd war mit einem verbotenen Entzündungshemmer im Blut an den Start gegangen. Im Jahre 2016 wurde dem Rennpferd Maximum Security der Sieg beim Kentucky aberkannt, weil es einen Konkurrenten im Rennen behindert hatte.

Bevor es zur möglichen Disqualifikation komme, solle das Blut von Medina Spirit allerdings erneut von einem unabhängigen Labor getestet werden, berichtet die Times.

Das Team von Medina Spirit wolle feststellen lassen, ob die erhöhte Konzentration von Betamethason auch durch eine zufällige Kombination mit einem anderen Wirkstoff zustande gekommen sein könnte. Einem Team-Anwalt zufolge sei Medina Spirit zur fraglichen Zeit wegen einer Hautkrankheit mit einer Salbe behandelt worden, die den Test habe konterminieren können.