Vorwürfe: Fehlende Diversität bei Global Gaming Awards?
Posted on: 08/06/2021, 11:46h.
Last updated on: 08/06/2021, 12:27h.
Auch in der Glücksspielbranche nimmt das Thema Diversität eine immer größere Bedeutung ein. Das bekommen nun die Veranstalter der Global Gaming Awards, eines der bedeutendsten Branchenpreise, zu spüren. Auslöser war der Unmut über die niedrige Präsenz weiblicher Juroren, den einige Frauen aus der Glücksspielwirtschaft via Social Media äußerten.
Wie die britische Tageszeitung Guardian am Montag berichtete, richte sich die Kritik gegen die Organisatoren vom Branchenmagazin Gambling Insider. Demnach bestehe die 52-köpfige Jury aus 51 Männern und nur einer Frau.
Die Global Gaming Awards werden in diesem Jahr in London und Las Vegas vergeben. Während die europäische Veranstaltung bereits am 28. Juni stattfindet, werden die Awards in Nevadas Glücksspielparadies im Rahmen der Glücksspiel- und Gaming-Messe Global Gaming Expo [Seite auf Englisch] präsentiert. Zu den Juroren zählen CEOs und hochrangige Manager von Firmen wie Betfred, 888 Holdings, Playtech, Betsson oder LeoVegas.
Dem Guardian zufolge machten die Frauen ihrem Ärger angesichts dieses Ungleichgewichts auf LinkedIn Luft. So beklagte eine Angestellte des Glücksspielentwicklers Slotsmillion den Missstand in Anbetracht all der „talentierten und herausragenden Frauen in der Industrie“.
Auch die Non-Profit-Organisation All-In Diversity Project monierte das Fehlen weiblicher Vertreter auf einem Foto der Juroren:
Die Frauen, die das lesen, werden wissen, was mit diesen Bildern nicht stimmt. Und ja, es ist aus 2021.
SafeComply-Gründerin Abby Rachel Cosgrave forderte Juroren nach Auskunft des Guardian dazu auf, ihre Teilnahme zu bedenken, solange dort das ungleiche Verhältnis zwischen Männern und Frauen bestehe.
Erklärung des Veranstalters
Auf Anfrage des Guardian habe Gambling Insider die geringe Berücksichtigung mit den Modalitäten der Jury-Benennung erklärt. Diese erforderten eine Position im gehobenen Management der Glücksspielfirmen.
Er wisse, wie das aussehe, betonte der Verantwortliche Gary Roudette, doch es sei leider traurige Tatsache, dass in den Vorständen der führenden Glücksspielunternehmen nicht genügend Frauen vertreten seien.
Darüber hinaus hätten einige Damen, die Gambling Insider angefragt hätte, von sich aus abgesagt. Der Veranstalter wolle die Situation jedoch nutzen und die Regeln für die Jury-Auswahl überdenken. So sei es möglich, diese auch für mittlere Managementebenen freizugeben.
Dieser Ansatz rief jedoch ebenfalls Kritik hervor. Karolina Pelc, Gründerin von SharedPlay.io, entgegnete, dass das Problem der Tatsache geschuldet sei, dass zu wenige Frauen in den Führungsebenen der Unternehmen vertreten seien. Wenn die Branche Veränderungen wolle, müsse sie in diesem Bereich ansetzen.
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