Erfolgreiche Glücksspiel-Razzia in Österreich: 750 Spielautomaten beschlagnahmt
Posted on: 28/06/2021, 12:14h.
Last updated on: 28/06/2021, 12:48h.
Der Polizei von Österreich ist ein bedeutender Schlag gegen die Glücksspielmafia gelungen. Wie das Bundeskriminalamt am Sonntag mitteilte, seien bei der Aktion 13 Durchsuchungen durchgeführt und dabei unter anderem 750 illegale Spielautomaten in einer Lagerhalle entdeckt worden.
An den Razzien mit Schwerpunkt auf der Stadt Wels in Oberösterreich seien insgesamt rund 140 Beamte der Polizei- und Steuerbehörde sowie der Cobra-Sondereinheit beteiligt gewesen. Die Ermittler gingen davon aus, dass die Spielautomaten für den illegalen Betrieb in Lokalen vorgesehen gewesen seien.
Österreichs Innenminister Karl Nehammer lobte die Aktion in einer Erklärung:
Diese Operation war ein schwerer Schlag gegen die organisierte Glücksspielmafia. Illegales Glücksspiel geht auch oftmals Hand in Hand mit Suchtmittelkriminalität. Daher sind derartige Aktionen auch ein Schlag gegen andere Formen der internationalen Kriminalität. Sie zeigt, wie wichtig es ist, diese Strukturen aufzubrechen.
Die Polizei werde ihre Ressourcen in Zukunft bündeln, um die Bekämpfung dieser Form der Kriminalität effektiv voranzutreiben.
Mysteriöse Rückkehr bereits beschlagnahmter Geräte
Allerdings wirft der Fahndungserfolg zugleich Fragen auf. So handele es sich bei 70 der beschlagnahmten Spielautomaten um Geräte, die bereits im Rahmen früherer Razzien in Lokalen konfisziert und versiegelt worden seien.
Die Tatsache, dass diese Automaten aus den Gaststätten in die Lagerhalle verbracht wurden, werfe den Verdacht des Verstrickungsbruchs auf, so die Ermittler. Die Behörde machte jedoch keinerlei Angaben dazu, wie die Gegenstände in die Halle gekommen sein könnten.
Bei einem Verstrickungsbruch handelt es sich um eine Tat zum Zweck der Strafvereitelung. Bei dieser geht es um die Entfernung, Entziehung oder Zerstörung einer Sache, die aufgrund einer Zwangsvollstreckung gepfändet oder von den Behörden verwahrt wird.
Die 750 Spielautomaten seien von der Polizei sichergestellt und abtransportiert worden. Darüber hinaus seien den Ermittlern weitere Wertgegenstände und mögliche Beweismittel in die Hände gefallen.
Neben Bargeld im niedrigen sechsstelligen Eurobereich handele es sich dabei um Computer- und Speichermedien, Mobiltelefone und 270 Kartons mit Firmendokumenten. Diese könnten im Zusammenhang mit Delikten wie betrügerischem Datenverarbeitungsmissbrauch, Insolvenzvergehen und Verstrickungsbruch stehen.
Dass die Kriminellen möglicherweise nicht vor Gewalt zurückschrecken, zeigt ein weiterer Fund. So seien bei den Durchsuchungen zwei Pistolen und eine Langwaffe beschlagnahmt worden. Ob und wie viele Verdächtige festgenommen worden seien, teilte die Behörde allerdings nicht mit.
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