EU-Kommission: Keine Experten-Gruppe für Online-Glücksspiel
Posted on: 02/08/2021, 02:14h.
Last updated on: 02/08/2021, 02:14h.
Die Europäische Kommission hat entschieden, dass es in naher Zukunft keine neue internationale Experten-Gruppe für den Bereich Online-Glücksspiel geben soll. Unter der Federführung der niederländischen Glücksspielaufsicht (KSA) hatten sich im Februar insgesamt 13 nationale Glücksspielbehörden an den EU-Beamten Thierry Breton gewandt. Sie hatten von ihm die Wiedereinrichtung einer derartigen Gruppe eingefordert.
Monate später hat die KSA [Seite auf Niederländisch] nun ein im Auftrag von Breton verfasstes Antwortschreiben erhalten. In dem Brief erläutert Referatsleiter Jean-Yves Muylle, dass die Kommission derzeit keinerlei Bedarf für die Experten-Gruppe sehe.
Wie Sie wissen, hat die Kommission im Dezember 2017 entschieden, ihre Aktivitäten […] im Bereich Glücksspiel zu reduzieren. […] Die Kommission wird die Entscheidung von Dezember 2017 weiterhin umsetzen. […] Zum jetzigen Zeitpunkt hat die Generaldirektion keine Absicht, diese Entscheidung umzukehren und erneut eine Experten-Gruppe für Glücksspiel-Dienstleistungen in seine Verantwortung zu nehmen.
Die Kommission erkenne jedoch an, dass es viele mit dem Glücksspiel verbundene Baustellen gebe, die auf internationaler Ebene angegangen werden müssten. Zu diesen gehören die Bereiche Anti-Geldwäsche, Verbraucher- und Jugendschutz, Spielsucht-Prävention und Steuerfragen.
Für diese Aspekte gebe es bereits zuständige Direktionen. An diese sollten sich die Glücksspielbehörden einzeln wenden, so der Vorschlag der Kommission.
Experten-Gruppe sollte Glücksspiel-Angelegenheiten vereinheitlichen
Die Antwort der Kommission dürfte die Glücksspielbehörden nicht zufriedenstellen. So hatten diese in ihrem Schreiben im Februar präzise den Wunsch geäußert, derartige mit dem Glücksspiel verbundene Thematiken in einheitlicher und übersichtlicher Weise zu behandeln. Ein speziell dem Online-Glücksspiel gewidmetes Experten-Team sei daher eine ideale Lösung.
Dieses habe auch in der Vergangenheit hervorragend funktioniert und die internationale Zusammenarbeit deutlich erleichtert.
Die Teilnahme an der Experten-Gruppe war von großem Wert, um Kontakte zu knüpfen und aufrechtzuhalten, und um eine Atmosphäre des Vertrauens und der Kooperation zu schaffen, auf deren Basis ein förderlicher Austausch von Erfahrungen und guten Praktiken entwickelt wurde.
Vor allem der Spielerschutz und die Prävention von problematischem Glücksspiel hätten sehr von der Arbeit der Gruppe profitiert. Heute sei dies wichtiger denn je, denn das Glücksspiel sei zu einem grenzüberschreitenden Sektor geworden. Daher müssten auch die mit dem Glücksspiel einhergehenden Probleme durch internationale Zusammenarbeit gelöst werden.
Ob die Glücksspielbehörden, die sich für die Wiedererrichtung des Teams ausgesprochen hatten, künftig eine alternative Lösung finden werden, bleibt abzuwarten.
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