Massenmord in Las Vegas: Casino-Betreiber MGM spendet Fläche für Gedenkstätte
Posted on: 03/08/2021, 12:34h.
Last updated on: 03/08/2021, 12:34h.
Vor knapp vier Jahren tötete ein Schütze in Las Vegas aus einer Suite des Mandalay Bay Resort and Casino heraus 58 Menschen. Hunderte weitere wurden verletzt. Die Gewalttat ist die bis heute schwerste Amok-Schießerei der US-Geschichte. Nun wird der Bezirk Clark County den Opfern mit einem Mahnmal gedenken. Glücksspiel-Riese MGM Resorts International spendet hierfür einen Teil des ehemaligen Festivalgeländes, auf das der Täter das Feuer eröffnet hatte.
Gedenkstätte entsteht nahe Kirche
Die Tat vom 1. Oktober 2017 hat sich tief in das kollektive Gedächtnis der Glücksspiel-Metropole Las Vegas eingebrannt. Wie der Commissioner von Clark County Jim Gibson gestern bekanntgab, soll nun ein Mahnmal auf der ehemaligen Eventfläche entstehen, die zum Tatort wurde.
Möglich wird dies durch einen der unfreiwilligen Protagonisten der Bluttat. Casino-Betreiber MGM Resorts International ist nicht nur Eigner des Mandalay Bay, aus dem heraus der Täter schoss. Dem Glücksspiel-Konzern gehört auch das fragliche, rund 6,1 Hektar fassende Gelände.
Von diesem sollen nun 0,8 Hektar für die kommende Gedenkstätte zur Verfügung stehen. Konkret habe MGM einen Teilbereich gespendet, der sich nahe der katholischen Kirche Shrine of the Most Holy Redeemer am nordöstlichen Rand des Geländes befindet. Die Kirche hatte während des Attentats vielen Festival-Besuchern als Zufluchtsort gedient.
Am Abend des 1. Oktober 2017 eröffnete ein 64-jähriger Mann aus dem 32. Stock des Mandalay Bay heraus das Feuer auf rund 22.000 Besucher eines nahegelegenen Musikfestivals. Über zehn Minuten schoss er in die Menschenmenge, bevor er sich selbst tötete. Spätere Ermittlungen ergaben, dass der ehemalige Buchhalter bei dem Attentat 14 Gewehre und insgesamt 1057 Schuss Munition eingesetzt hatte. 58 Menschen traf er tödlich. Ungefähr 870 Personen erlitten durch die Schüsse oder die während des Angriffs einsetzende Panik teils lebensgefährliche Verletzungen.
„Das Herz am rechten Fleck“
Laut Commissioner Gibson habe sich MGM Resorts ohne langes Zögern bereiterklärt, die wertvolle Fläche nahe des Las Vegas Airport zur Verfügung zu stellen:
Es war das Richtige, dies zu tun und wir alle schätzen das sehr. Und sie sind Teil dieser Gemeinschaft. Ich denke, dies zeigt, so sehr wie alles andere, dass ihr Herz am rechten Fleck haben.
Der Casino-Betreiber war infolge der Ereignisse aufgrund angeblich unzureichender Sicherheitsmaßnahmen im Mandalay Bay unter anderem von Opfern stark kritisiert worden.
Wie genau das kommende Mahnmal ausgestaltet sein wird, steht bislang nicht fest. Gemeinsam mit der Initiative 1 October Memorial Advisory Committee hatte Clark County im März hierzu eine erste Online-Umfrage durchgeführt. In dieser hatten sich 78 % der rund 5.500 Teilnehmer für eine Gedenkstätte direkt am Ort der Geschehnisse ausgesprochen.
Aktuell läuft eine weitere Online-Umfrage [Seite auf Englisch] des Bezirks. In dieser haben Interessierte die Möglichkeit im Detail mitzuteilen, was sie sich von den Verantwortlichen wünschen.
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