Glücksspiel-Neuregulierung in Deutschland: LeoVegas meldet massive Umsatzrückgänge
Posted on: 14/08/2021, 05:30h.
Last updated on: 13/08/2021, 03:41h.
Der schwedische Glücksspiel-Konzern LeoVegas hat am Donnerstag seinen Geschäftsbericht [Seite auf Englisch] für das zweite Quartal 2021 veröffentlicht. Das Unternehmen verzeichne auf seinen Schlüsselmärkten ein hohes Wachstum. Doch die restriktive Regulierung in Deutschland habe einen enorm negativen Einfluss auf das Gesamtbild.
Aus diesem Grunde habe LeoVegas seinen Geschäftsbericht aktualisiert und die Zahlen sowohl mit als auch ohne die Unternehmensperformance in Deutschland präsentiert.
Ohne Deutschland sei der Konzernumsatz trotz schwieriger Vergleichszahlen seit Beginn der Pandemie im zweiten Quartal 2021 um 3 % auf ein neues Rekordniveau gestiegen.
Der Umsatz für den Monat Juli habe sich auf 32,8 Mio. Euro (2020: 30,7 Mio. Euro) belaufen, was einem positiven Wachstum von 7 % entspreche. Deutschlandbereinigt habe das Konzernwachstum im Juli sogar 23 % betragen.
Im Geschäftsbericht heißt es:
Die Situation in Deutschland in Verbindung mit der Neuregulierung mit strengen Produktbeschränkungen, einer extrem hohen Glücksspielsteuer und einer verzerrten Wettbewerbssituation wirkt sich negativ auf den Konzern aus. Der Umsatz in Deutschland ging im Vergleich zum Vorjahr um 81 % zurück und machte im Quartal nur 4 % des Konzernumsatzes aus.
Deutschland dennoch attraktiver Markt?
LeoVegas-CEO Gustaf Hagman kommentiert, dass es Zeit brauche, um ein ausgewogenes und faires Marktklima zu schaffen. Zunächst wirke sich die Neuregulierung in Deutschland allerdings auch weiterhin negativ auf die Leistung des Unternehmens aus.
Europaweites Wachstum, außer in Deutschland
Aus dem Geschäftsbericht geht hervor, dass sich Schlüsselmärkte wie Italien und Spanien positiv entwickelten. Der schwedische Markt habe sogar Rekordumsätze im zweiten Quartal verzeichnen können. Zudem entwickle sich das Unternehmen in Nordamerika sehr gut. Derzeit mache allein der US-Markt 10 % des Konzernumsatzes aus.
Hagman sei zwar der Meinung, dass Deutschland mit der größten Bevölkerung in Europa große Chancen für LeoVegas biete. Dennoch wolle sich der Konzern vorerst darauf konzentrieren, in andere, profitablere Märkte zu investieren.
Die Marketingkosten hätten im Verhältnis zum Umsatz über dem Durchschnitt gelegen. Nicht zuletzt der Beginn der Geschäftsaktivitäten in den USA habe hohe Investitionen erfordert. Die Ausgaben seien aufgrund von Investitionen in eine Reihe von Schlüsselmärkten mit hohem Potenzial notwendig gewesen.
Bei steigenden Umsätzen werde der Anteil der Marketinginvestitionen jedoch sinken. Gleichzeitig sei es gelungen, eine gute Kostenkontrolle aufrechtzuerhalten. Was die zukünftige Entwicklung angehe, rechne das Unternehmen mit einem hohen Wachstum.
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