Brutaler Mord an 97-Jähriger: Spielsüchtiger zu 20 Jahren Haft verurteilt
Posted on: 24/08/2021, 02:03h.
Last updated on: 24/08/2021, 02:03h.
Knapp zwei Jahre nach dem kaltblütigen Mord an einer 97-jährigen Frau ist ein 38-jähriger Brite am Montag zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Sandeep Patel soll seinem Opfer zunächst über einen längeren Zeitraum vierstellige Geldbeträge gestohlen haben, um seine Spielsucht zu finanzieren. Anschließend habe er sie in ihrem eigenen Zuhause im schottischen Fife erdrosselt, berichtet Fife Today [Seite auf Englisch].
Das Opfer sei eine Patientin seines mittlerweile verstorbenen Vaters gewesen und Patel selbst habe die Frau von klein auf gekannt. Ebenso wie seine eigene Mutter habe er ihr regelmäßig Besuche abgestattet, um „hier und da auszuhelfen“. Die Seniorin habe Patel jedoch nicht zu 100 % vertraut, soll eine Freundin des Opfers gegenüber den Ermittlern erklärt haben.
Aus ihrem Nachtschränkchen ist immer wieder Geld verschwunden. Sie glaubte, dass das Geld von Herrn Patel genommen wurde.
Wie sich später herausgestellt habe, habe er nicht nur Bargeld gestohlen, sondern auch Schecks im Namen des Opfers ausgefüllt. Ihre Bank sei jedoch bei der vierten Transaktion im vierstelligen Bereich argwöhnisch geworden und habe bei ihr nachgefragt. Die Seniorin habe erklärt, nichts von irgendwelchen Schecks zu wissen.
Wenige Tage später sei sie in ihrem Bett tot aufgefunden worden. Aufgrund ihres Alters seien Familie und Bekannte zunächst von einem natürlichen Tod ausgegangen. Rechtsmediziner hätten dann jedoch Traumata im Kopf-, Hals- und Brustbereich festgestellt und als Todesursache Fremdeinwirkung durch Erdrosseln ausgemacht.
Laut Richter ein schockierender Fall
Die Spur habe schnell zu Patel geführt. In Textnachrichten an einen Bekannten habe er davon gesprochen, dass die Frau fast 300.000 GBP auf ihrem Bankkonto hätte und ihr Haus mindestens 100.000 GBP wert sei. Darüber hinaus stellten die Ermittler fest, dass Patel innerhalb von drei Jahren 109.000 GBP beim Online-Glücksspiel gesetzt und nur ein Viertel zurückgewonnen habe.
Wie Patel später dem Gericht gegenüber erklärte, habe er seit Jahren an Spielsucht gelitten. Für den zuständigen Richter am High Court in Glasgow sei dies jedoch kein Grund gewesen, das Urteil zu mildern.
Patel sei während der Gerichtsverhandlung per Video aus seiner Gefängniszelle zugeschaltet worden. Nach Aussage des Richters habe er keinerlei Emotionen oder Reue gezeigt. Der Richter fand daher harsche Worte für den Angeklagten:
Diejenigen, die in den Gerichten arbeiten, sehen und hören schreckliche Dinge, die Menschen einander antun. Manche Verbrechen haben die Macht, uns zutiefst zu schocken und ich muss sagen, Ihres ist eines davon. Eine 97-jährige Frau, die Sie als eine Art Freund gesehen hat, auf derartige Weise und mit solch einer Brutalität in ihrem eigenen Haus zu ermorden, ist niederträchtiger, als es sich in Worten ausdrücken lässt.
Patel sei nun zu 20 Jahren Haft verurteilt worden, ohne die Möglichkeit frühzeitiger Entlassung. Auch sein Urteil habe er emotionslos entgegengenommen, heißt es in der Presse.
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