Britisches Selbstausschluss-Register GamStop verzeichnet 2021 Anstieg von 25 %
Posted on: 29/09/2021, 12:00h.
Last updated on: 30/09/2021, 08:46h.
Großbritanniens Glücksspiel verzeichnet in diesem Jahr eine steigende Zahl von Problemspielern. Darauf deuten neueste Zahlen des britischen Online-Selbstausschluss-Registers GamStop [Seite auf Englisch] hin. Diesen zufolge hat die Zahl der Anmeldungen für eine freiwillige Glücksspielsperre in den ersten sechs Monaten 2021 um 25 % zugenommen.
Demnach hätten sich im ersten Halbjahr 2021 rund 40.000 Spieler bei GamStop registriert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei dies gleichbedeutend mit einem „dramatischen Anstieg“, so die Organisation.
Die Integration des Sperrsystems GamStop in ihre Angebote ist für Glücksspielanbieter in Großbritannien seit März vergangenen Jahres Voraussetzung für den legalen Betrieb. Spieler können sich dort anbieterübergreifend für die Dauer von sechs Monaten, einem oder fünf Jahren vom Glücksspiel ausschließen lassen. Erfolgt kein Antrag auf Aufhebung der Sperre, verlängert sich diese automatisch um sieben Jahre.
Der vergangene März sei laut GamStop der Monat mit den zweitmeisten Anmeldungen aller Zeiten gewesen. Insgesamt hätten sich bis zu diesem Sommer über 218.000 britische Spieler bei dem Dienst registriert.
Details zu gesperrten Spielern
Neben der Gesamtzahl der Anmeldungen gab GamStop weitere Details zu den Betroffenen preis. Demnach stellten männliche Spieler mit 70 % die deutliche Mehrheit. Zugleich seien jüngere Spieler im Alter zwischen 18 und 34 Jahren mit 59 % ebenfalls überrepräsentiert.
Wie kritisch die Spieler ihre jeweilige persönliche Situation einschätzten, zeige eine weitere Zahl. So hätten 58 % aller Registrierten die fünfjährige Maximallaufzeit der Sperre gewählt.
GamStop-CEO Fiona Palmer erklärte zu den nun vorgelegten Daten:
Es ist zwar ermutigend zu sehen, dass die Verbraucher GamStop weiterhin finden und es als wichtiges Sicherheitsnetz für ihre Genesung nutzen. Die Analyse unterstreicht jedoch, wie wichtig es ist, das Bewusstsein für praktische Hilfsmittel zu schärfen, die denjenigen zur Verfügung stehen, die mit spielbedingten Schäden zu kämpfen haben.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Glücksspiel-bedingten Schäden jeden angingen, unabhängig von Alter, Geschlecht, Wohnort oder sozialer Stellung. Palmer untermauerte ihre Aussage mit dem Resultat einer repräsentativen Studie, die das Marktforschungsunternehmen Sonnet für GamStop ausführte.
Diese zeige, dass 89 % der gesperrten Spieler Menschen weißer Herkunft seien. Über drei Viertel seien voll oder halbtags beschäftigt und das jährliche Haushaltseinkommen liege bei 48 % bei über 32.000 GBP. Diese Zahlen zeigten, dass ein Großteil der Problemspieler aus absolut durchschnittlichen Verhältnissen stamme. Glücksspiel sei damit ein Problem, das in der Mitte der Gesellschaft ein wichtiges Thema darstelle.
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