Entain plant ab 2022 Online-Glücksspiel-Angebot in den Niederlanden
Posted on: 03/10/2021, 05:30h.
Last updated on: 01/10/2021, 03:29h.
Am vergangenen Donnerstag gab die niederländische Glücksspielbehörde Kansspelautoriteit (KSA) die zehn ersten Inhaber einer Lizenz zum Betrieb von Online-Glücksspiel in den Niederlanden bekannt. Der britische Glücksspielkonzern Entain hat nun angekündigt, sich für eine Lizenz zum ersten Halbjahr 2022 bewerben zu wollen.
Seit 1. Oktober dürfen in den Niederlanden zehn Glücksspielfirmen, darunter der staatliche Casino-Betreiber Holland Casino und der britische Buchmacher bet365, ihre Online-Angebote legal vermarkten. Insgesamt sieht die KSA vor, bis zu 35 Lizenzen für das legale Spiel zu vergeben.
Viele prominente Vertreter der Branche erhielten jedoch vorerst keine der begehrten Genehmigungen. Gründe dafür seien laut KSA zum einen die bisher fehlenden Bewerbungen einer Reihe von potenziellen Interessenten. Des Weiteren hätten die eingereichten Unterlagen einiger Betreiber den von der KSA geforderten Qualitätsmaßstäben nicht genügt. Auch deshalb habe die Behörde lediglich zehn von 29 Antragsstellern ausgewählt.
Verzögerung wegen „Abkühlungsphase“
Zudem befänden sich derzeit einige Unternehmen in einer sechsmonatigen “Abkühlungsphase”, weil sie zuvor ohne Lizenz auf dem niederländischen Markt aktiv gewesen seien. Zu diesen Anbietern zählte bisher auch Entain.
Am vergangenen Donnerstag erklärte der Glücksspielkonzern in einer Pressemitteilung [Seite auf Englisch]:
In Übereinstimmung mit den vergangene Woche angekündigten Änderungen der niederländischen Glücksspielbehörde wird Entain sein Angebot für Spieler in den Niederlanden am 1. Oktober 2021 einstellen.
Entain plane, noch im Laufe des Jahres seine Bewerbung einzureichen. Ziel sei es, wie auf allen anderen Märkten auch, in den Niederlanden ein legales Glücksspiel anzubieten.
Fürs Erste wird der Rückzug vom niederländischen Markt für Entain voraussichtlich zu finanziellen Einbußen führen. Ein Konzernsprecher erklärte, dass sich das Geschäftsergebnis vor Steuern um monatlich umgerechnet 5,8 Mio. Euro verringern werde.
Die KSA will nach eigener Aussage alle Lizenzen im Laufe des kommenden Jahres vergeben haben. Von den dann legalisierten Umsätzen dürften nicht nur die Anbieter profitieren, denn auch der Staat verspricht sich sprudelnde Steuereinnahmen.
Betrug der online erwirtschaftete Bruttospielertrag 2019 noch 424 Mio. Euro, prognostiziert die Behörde für das Jahr 2025 Einnahmen in Milliardenhöhe. Für den Staat dürfte davon alljährlich ein dreistelliger Millionenbetrag abfallen.
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