Anti-Betrugs-Bemühungen: Malta nimmt Sportwetten-B2B-Anbieter in die Pflicht
Posted on: 09/10/2021, 05:30h.
Last updated on: 08/10/2021, 02:16h.
Die Malta Gaming Authority (MGA) hat ihre Meldevorschriften für verdächtige Wetten aktualisiert. Dies gab die maltesische Glücksspielbehörde in dieser Woche bekannt. Das Update verpflichtet unter anderem nun auch B2B-Lizenznehmer, auffällige Wettbewegungen zu melden. Durch dieses Verfahren solle der maltesische Wettsektor geschützt und nachhaltig gestärkt werden.
Proaktiver Ansatz gegen Manipulation
Malta und seine Glücksspielbehörde stehen regelmäßig aufgrund ihrer Lizenzpolitik in der Kritik. Viele Beobachter werfen dem Steuerparadies für Online-Anbieter vor, nicht ausreichend gegen kriminelle Umtriebe vorzugehen. Immer wieder stehen auch hochrangige Persönlichkeiten im Verdacht, selbst Teil schmutziger Geschäfte zu sein.
Nun meldete sich die MGA mit einer Aktualisierung ihrer Vorgaben zur Wahrung der Integrität des Sports zu Wort. Hierzu teilte die Behörde in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Statement mit:
Eine der Verpflichtungen der MGA besteht darin, einen proaktiven Ansatz bei der Sicherung der Integrität von Sportwetten zu verfolgen, um die Bedrohungen durch Spielabsprachen und betrügerische Sportwetten zu bekämpfen. In diesem Zusammenhang sucht die Abteilung für die Integrität von Sportwetten der Behörde ständig nach Möglichkeiten, die Überwachungs- und Berichterstattungsmöglichkeiten im gesamten maltesischen Sportwettensektor zu verbessern.
Laut MGA [Seite auf Englisch] seien die aktualisierten Regeln bereits zum 1. Oktober in Kraft getreten. Die Überarbeitung betrifft die Meldevorschriften sowie die „Alarmierungsprozesse“ bei verdächtigen Wetten.
Schulterschluss von MGA und Sportwetten-Branche
Bislang nahmen die von der MAG-Abteilung für Integrität im Sport erarbeiteten Suspicious Betting Reporting Requirements lediglich die Inhaber einer Gaming Service Licence in die Pflicht.
So regelten die letztmals im Oktober 2020 aktualisierten Vorgaben, dass Anbieter im Sportwetten-Privatkundenbereich (B2C) der Behörde jeglichen Fall von Manipulationsverdacht melden müssen.
Diese Regelung hat die MGA nun auf die Inhaber einer Critical Gaming Supply Licence ausgeweitet. Dementsprechend müssen von nun an auch beispielsweise auf Malta beheimatete Entwickler aus dem Sportwettensektor ihre Daten mit der Behörde teilen, falls sie auf verdächtige Aktivitäten stoßen.
Laut Definition zufolge handelt es sich bei der Critical Gaming Supply Licence um eine „Lizenz zum Geschäftsverkehr zwischen Unternehmen (B2B) zum Anbieten oder Durchführen eines kritischen Glücksspielangebots“. Hierunter falle beispielsweise die Bereitstellung, Lieferung und Verwaltung von Spielsoftware oder Kontrollsystemen.
Weiterhin gab die Behörde bekannt, dass ihre Abteilung für Sportwettenintegrität bereits damit begonnen habe, Lizenznehmer ihrerseits „über alle Fälle verdächtiger Wettaktivitäten im Zusammenhang mit einem von ihnen beworbenen Ereignis zu informieren“. Die Quelle werde nicht preisgegeben.
Laut MGA sollen die Neuregelungen dazu beitragen, Behörde und Lizenznehmer im Kampf gegen Korruption im Sport und bei Sportwetten näher zusammenzuführen. So ermöglichten sie den Betreibern, ihre eigenen Systeme zu optimieren, während die MGA bei der ganzheitlichen Überwachung des maltesischen Wettsektors gestärkt werde.
Inwieweit die Maßnahmen tatsächlich Früchte tragen und so auch den teils ramponierten Ruf der maltesischen Glücksspielpolitik verbessern werden, wird sich zeigen.
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