E-Sport-Bund Deutschland richtet konkrete Erwartungen an neue Bundesregierung
Posted on: 28/10/2021, 01:18h.
Last updated on: 28/10/2021, 01:18h.
Der Prozess der Regierungsbildung von SPD, FDP und Grünen schreitet voran. Die voraussichtlich neue Ampelkoalition hat am Mittwoch ihre Verhandlungen über das künftige Regierungsbündnis aufgenommen. In diesem Zuge trat der eSport-Bund Deutschland e.V. (ESBD) mit einem 5-Punkte-Plan mit konkreten Forderungen an die kommende Regierung heran.
In seiner Pressemitteilung vom Mittwoch bekräftigte der ESBD seine Erwartung, dass die neue Bundesregierung für den E-Sport positive Rahmenbedingungen setzen könne.
In Kooperation mit den Beteiligten des organisierten E-Sports, der Games-Branche und der Wissenschaft solle eine langfristige Strategie entwickelt werden, um das Wachstum des E-Sports in Deutschland nachhaltig zu fördern.
ESBD-Präsident Luther betonte:
In der kommenden Legislaturperiode muss der E-Sport aktiv von der Politik mitgestaltet werden. Der E-Sport-Standort Deutschland hat sehr viele Potenziale, die es zu heben gilt. Die Versäumnisse der vergangenen Jahre dürfen sich nicht wiederholen.
Anerkennung der Gemeinnützigkeit gefordert
Alle drei Parteien der Ampelkoalition hätten in ihren Wahlprogrammen versprochen, dass der E-Sport als gemeinnützig anerkannt werde. Luther sagte, er gehe davon aus, dass diese Entscheidung daher schnell fallen werde.
Absage der alten Bundesregierung
Bei den Koalitionsverhandlungen im Jahre 2018 haben CDU und SPD die vollständige Anerkennung des E-Sports als „eigene Sportart mit Vereins- und Verbandsrecht“ versprochen.
Im Februar 2021 erklärte die Bundesregierung jedoch, in der laufenden Legislaturperiode von einer weiteren Förderung des E-Sports abzusehen. Damit war auch die Diskussion über die Gemeinnützigkeit vom Tisch. Die Regierung verwies auf den Deutschen Olympische Sportbund (DOSB). Dieser weigerte sich jedoch, E-Sport als vollwertigen Sport anzuerkennen.
Förderung für E-Sport
Der E-Sport verzeichne ein stetiges Wachstum. Daher sei es notwendig, in Projekte und Forschung zu investieren. Auf diese Weise könne die E-Sport-Forschung in Deutschland eine Vorreiter-Rolle einnehmen.
Darüber hinaus enthält der Plan des ESBD die Forderung nach einer Versachlichung, wenn es zu Diskussionen über den E-Sport komme. Aus den Bereichen Wissenschaft und Praxis gebe es immer mehr Expertinnen und Experten, die wichtige Beiträge hinsichtlich der Chancen des E-Sports leisten könnten.
Der E-Sport könne im internationalen Austausch zudem als Mittler dienen. Der ESBD führte als Beispiel das EU-Programm „Interreg“ an, in dessen Rahmen sich deutsche und dänische Akteure austauschten.
Vorteilhaft sei es auch, wenn politische Entscheidungsträger bei internationalen E-Sport-Events in Deutschland die Schirmherrschaft übernähmen. Ob die künftige Regierung die Forderungen des ESBD umsetzen und die daran beteiligten Parteien ihre Versprechen einhalten werden, wird sich zeigen.
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