Nagasaki-Casino: Kommt die Sacher-Torte nach Japan?
Posted on: 25/12/2021, 05:30h.
Last updated on: 23/12/2021, 06:36h.
In Japan bemüht sich die Casinos Austria International, Tochter des österreichischen Glücksspielkonzerns Casinos Austria AG (Casag), weiterhin um die Lizenz für das in der Präfektur Nagasaki geplante integrierte Casino-Resort. Nun wurde bekannt, dass das traditionsreiche Wiener Hotel Sacher Teil des ambitionierten Projektes werden könnte.
Am vergangenen Donnerstag berichtete der Branchen-Blog GGRAsia [Seite auf Englisch] erstmals von den Plänen des Hotels Sacher. Dies sei der Newsseite von der mit den Casino-Plänen betrauten Verwaltungsbehörde mitgeteilt worden.
Bald Leckereien aus Wien?
Für Feinschmecker aus Japan und Touristen aus aller Welt bestünde damit vielleicht in den kommenden Jahren Gelegenheit, neben der Wiener Gastfreundlichkeit die berühmte Sachertorte in Asien live zu erleben.
Die Sachertorte gilt neben dem Wiener Schnitzel seit weit über 200 Jahren als eine Spezialität der Küche aus Österreichs Hauptstadt. Die im Register der Traditionellen Lebensmittel eingetragene Kalorienbombe stand in der Vergangenheit im Mittelpunkt juristischer Auseinandersetzungen. So entbrannte bereits im Jahr 1938 ein heftiger Rechtsstreit über die Verwendung der Bezeichnung „Original Sacher-Torte“. Gegner waren das Hotel Sacher und die Hofzuckerbäcker Demel, die beide den Titel für sich reklamierten.
Nach jahrelangem juristischen Tauziehen kam es 1963 zu einer außergerichtlichen Einigung. Fortan durfte das Hotel Sacher die Bezeichnung „Original Sacher-Torte“ exklusiv verwenden. Das Unternehmen Demel vertrieb seine Torte daraufhin mit der Aufschrift „Eduard Sacher-Torte“. Im Sprachgebrauch wird der Begriff Sacher-Torte jedoch für die Produkte beider Hersteller verwendet.
Inzwischen wurde ein weiterer möglicher Casag-Partner bekannt. Bei diesem soll es sich um den japanischen Medienkonzern Kadokawa Corp handeln. Dieser plane unter dem Namen Japan House den Bau eines Theaters. In der Veranstaltungsstätte könnten dann künftig vielfältige Aufführungen und Shows dargeboten werden.
Doch mit den beiden genannten Unternehmen könnte die Liste der Kooperationspartner von Casinos Austria noch nicht ausgeschöpft sein. Welche Firmen dazukommen könnten, wird sich bis Ende Dezember zeigen. Bis dahin gab die Präfektur dem Glücksspielkonzern Zeit, um weitere in das Vorhaben involvierte Firmen zu nennen.
Bis Gäste in den Genuss der kalorienreichen Süßspeise kommen, dürfte noch eine gewisse Weile vergehen. Sollte die Casag tatsächlich den Zuschlag für das integrierte Resort erhalten, rechnen Beobachter nicht mit einem Baubeginn vor 2023. Damit dürften noch rund fünf Jahre vergehen, ehe Casino-Gäste sich mit der Leckerei verköstigen können.
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