Britischer Glücksspielverband sagt Regierung Unterstützung zu
Posted on: 21/03/2022, 11:01h.
Last updated on: 21/03/2022, 11:50h.
Nach vielen teuren Corona-Hilfen sowie Steuerausfällen in Milliardenhöhe bemüht sich die britische Regierung um die Sanierung der klammen Finanzkassen. Der Glücksspielverband Betting and Gaming Council (BGC) sagte der Regierung nun Unterstützung bei dem Vorhaben zu.
Am Montag erklärte BGC-Chef Michael Dugher in einem Statement [Seite auf Englisch], dass die Verbandsmitglieder bereitstünden, um ihren Anteil an der Erholung der Staatskassen zu leisten. Mit ihrer Wirtschaftskraft wollten sie die Grundlage dafür schaffen, dass Finanzminister Rishi Sunak mehr Möglichkeiten erhalte, um die Bevölkerung beim derzeit zu beobachtenden Anstieg der Lebenshaltungskosten in Großbritannien zu unterstützen.
Dugher erklärte:
Unsere Mitglieder sind bereit, willens und in der Lage, das Konjunkturprogramm des Schatzkanzlers nach der Krise zu unterstützen. Sie unterstützen bereits Tausende von weltweit führenden Technologie-Arbeitsplätzen in ganz Großbritannien und tragen dazu bei, Milliarden von Pfund an Einnahmen für das Finanzministerium zu generieren.
In den vergangenen Monaten hätten Branchengrößen wie Flutter und bet365 Tausende hochqualifizierter Jobs im ganzen Land geschaffen und Hunderte von Millionen Pfund investiert. Das Engagement reiche dabei weit über die Grenzen der Wirtschaftsmetropole London hinaus.
Zudem habe die Branche große Pläne für die Zukunft. In den kommenden Jahren wolle sie Milliardenbeträge in neue Anlagen und Jobs investieren. Auch dies werde zur Sanierung der Staatsfinanzen beitragen.
Forderungen des BGC
Allerdings seien auch Casinos und Sportwetten-Anbieter von langen Schließungen und der Absage vieler Sportveranstaltungen massiv betroffen gewesen. Die Unternehmen erholten sich gerade wieder. Deshalb appellierte Dugher an die Regierung, dies bei der Festlegung des neuen Glücksspielgesetzes zu berücksichtigen.
Das Gesetz werde vom BGC unterstützt, es müsse jedoch zu evidenzbasierten Maßnahmen führen. Eine Überregulierung könne die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen gefährden und zugleich dem Schwarzmarkt Vortrieb leisten.
Vor wenigen Wochen veröffentlichte der BGC die Ergebnisse einer bei PwC in Auftrag gegebenen Studie. Diese habe ergeben, dass mittlerweile 460.000 Briten bei illegalen Offshore-Anbietern spielten und dabei Milliarden Pfund setzten.
Was zu strikte Einschränkungen bewirkten, zeige das Beispiel anderer europäischer Länder. So hätten strenge Werbeverbote und Einzahlungslimits in Norwegen dazu geführt, dass zwei Drittel der Umsätze des Online-Glücksspiels in die Kassen illegaler Betreiber flössen. Auch in Italien, wo es ebenfalls ein umfassendes Werbeverbot gebe, zweigten nicht lizenzierte Online-Casinos und -Buchmacher mindestens 23 % der Einsätze ab.
Dugher warnte, dass die Ausbreitung der illegalen Anbieter gravierende Auswirkungen auf Spieler habe. So gebe es bei diesen nur unzureichenden Spielerschutz und keine Garantie auf Auszahlung von erzielten Gewinnen. Zugleich verliere der Staat massiv an Steuereinnahmen von den benachteiligten lizenzierten Unternehmen. Damit wirke sich eine zu starke Regulierung auch finanziell negativ auf ihn aus, so der BGC-Chef.
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