Casino-Investoren starten Sammelklage gegen Star Entertainment Group
Posted on: 29/03/2022, 01:59h.
Last updated on: 29/03/2022, 01:59h.
Der australische Casino-Konzern Star Entertainment Group steht aktuell im Fokus von Geldwäsche-Ermittlungen seitens der Glücksspiel-Behörde von New South Wales (ILGA). Jetzt sieht sich das Unternehmen zudem mit einer Sammelklage seiner Investoren konfrontiert. Wie die Zeitung ABC News heute berichtet [Seite auf Englisch], fühlten sich diese vom Konzern hinsichtlich dessen Integrität getäuscht.
Die Anwaltskanzlei Slater & Gordon habe die Klage stellvertretend für eine Gruppe von Investoren beim Supreme Court of Victoria eingereicht. Die Geldwäsche-Vorwürfe und Ermittlungen hätten dem Ruf des Casino-Konzerns stark geschadet und für einen raschen Kurssturz an der Börse gesorgt. Die Kläger hätten dadurch hohe Geldsummen verloren, heißt es in der Klageschrift.
Als die Investoren die gelisteten Aktienanteile gekauft haben, hatten sie das Recht anzunehmen, dass alle relevanten Informationen bezüglich der finanziellen Lage dem Markt gegenüber öffentlich zugänglich gemacht wurden. Star hat beteuert, dass es sich an Regeln hält und sein Geschäft mit Ethos, Ehrlichkeit und Integrität führt. Zusätzlich zu den Ergebnissen des Untersuchungsausschusses haben unsere Ermittlungen bis zum heutigen Tag klar gezeigt, dass sie all das genau nicht getan haben.
Einer der Hauptkläger erklärt, nicht mit einem derart plötzlichen Wertabfall seiner Star-Aktien gerechnet zu haben. Er fühle sich „enttäuscht“ und „betrogen“, da der Casino-Konzern eindeutig gegen das Gesetz verstoßen habe. Auch sei nicht nachvollziehbar, warum es keine Kontrollen gegeben habe, die derartige Vergehen früher hätten aufdecken können.
CEO von Posten zurückgetreten
Der CEO der Star Entertainment Group, Matt Bekier, hat inzwischen seine eigenen Konsequenzen aus dem Skandal gezogen. Wie australische Medien am Montag berichteten, sei Bekier mit sofortiger Wirkung von seinem Posten zurückgetreten. In einem Statement erklärte dieser lediglich, dass er für die Vergehen seines Unternehmens nun „die Verantwortung tragen“ müsse.
Damit Star seine „Weste wieder reinwaschen“ könne, sei den Mitgliedern des Untersuchungsausschusses zufolge zudem der Rücktritt des Vorstands John O’Neill nötig, schrieb gestern die Australian Financial Review. Die Expertin für Risk-Management und Corporate Governance, Elizabeth Sheedy, kommentierte:
Alle Senior-Geschäftsführer, die Kenntnis über die Probleme hatten, müssen gehen. Und sie müssen in Schande und mit spürbaren persönlichen Verlusten ihrer Vergütung und Ansprüche gehen. Lassen wir keine Wiederholung eines Exits mit goldenem Fallschirm zu, wie Ken Barton, Ex-CEO von Crown Resorts ihn erleben durfte.
Inwieweit sich die fortlaufenden Ermittlungen und nun die Sammelklage auf den weiteren Geschäftsbetrieb und somit auch auf die allgemeine Belegschaft auswirken wird, scheint noch unklar. Der Skandal um die Star Entertainment Group scheint in jedem Fall kaum geringer als jener um den Konkurrenten Crown Resorts.
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