Haftstrafe für spielsüchtige Britin nach 388.000 GBP-Betrug
Posted on: 01/05/2022, 05:30h.
Last updated on: 29/04/2022, 04:20h.
Eine 32-jährige Britin hat Freunde und Arbeitskollegen um 388.000 GBP betrogen, um mit dem Geld ihre Spielsucht zu finanzieren. Nun musste sich die Frau vor dem Basildon Crown Court wegen Betrugs in 38 Fällen verantworten. Dies berichtete die britische Tageszeitung Daily Record [Seite auf Englisch] diese Woche.
Jay Delaney soll ihren Freunden und Kollegen erzählt haben, dass sie für das britische Investment-Unternehmen Aviva arbeite und aus einer Investition von 5.500 GBP innerhalb weniger Jahre 10.000 GBP machen könne.
Die Frau soll in ihrer Argumentation so überzeugend gewesen sein, dass die 38 Betrugsopfer ihr ihre Ersparnisse anvertraut hätten. Doch statt das Geld gewinnbringend zu investieren, habe sie es für das Glücksspiel verwendet.
Betrugsmasche bleibt fünf Jahre lang unbemerkt
Der erste Betrugsfall habe sich bereits im Jahre 2015 ereignet. Bis 2020 habe Delaney ihre Masche fortgesetzt. Das System soll bei einigen der Opfer Spuren hinterlassen haben. So habe eine Person, die Delaney 30.000 GBP anvertraut habe, Konkurs anmelden müssen.
Ein weiteres Opfer, das Delaney sehr nahegestanden haben soll, habe 5.500 GBP investiert, obwohl das Geld für Therapien des Partners, der an einer schweren Krankheit gelitten habe, benötigt worden sei.
Freunde belogen und betrogen
Delaney habe auf der Anklagebank geweint, als sie des Betrugs in 38 Fällen für schuldig gesprochen und zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt worden sei. Richterin Samantha Cohen sagte, die Angeklagte habe fünf Jahre lang Freunde und Kollegen um fast 400.000 GBP betrogen.
Besonders perfide sei die Vorgehensweise, bei der sie den Opfern erst vermeintliche Gewinne ausgezahlt habe, damit diese motiviert seien, noch höhere Investitionen zu tägigen. Einige der Opfer hätten sogar Freunden und Familien zur Investition geraten.
Die Richterin fügte hinzu:
Sie haben sich eine Reihe von Ausreden über Ihre Gesundheit oder eine schwere lebensbedrohliche Krankheit ausgedacht, um sie [die Opfer, Anm. d. Red.] davon abzuhalten zu fragen, was mit ihrem Geld passiert ist. Sie haben es Ihren Eltern gestanden. Sie wussten, dass Sie zur Polizei gehen mussten, aber Sie hatten nicht die notwendige Charakterstärke, also haben Sie Ihren Vater gebeten, es für Sie zu tun. Das muss eines der schwierigsten Dinge gewesen sein, die er tun musste.
Delaneys Rechtsbeistand Christopher Martin sagte zu ihrer Verteidigung, dass die Angeklagte sich reuig zeige. Zudem habe sie das Geld nicht für einen verschwenderischen Lebensstil verwendet, sondern habe es aufgrund ihrer Spielsucht verloren. Mit dieser habe sie seit ihrem 19. Lebensjahr zu kämpfen.
Richterin Cohen blieb jedoch hart und verurteilte die Angeklagte zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und acht Monaten.
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