Verkauf oder Fusion von Electronic Arts geplant?

Posted on: 24/05/2022, 12:51h. 

Last updated on: 24/05/2022, 12:51h.

Seit einigen Tagen wird in den Medien darüber spekuliert, dass der Spielehersteller Electronic Arts (EA) auf der Suche nach einem potenziellen Käufer oder Fusionspartner sei. Laut dem US-amerikanischen Nachrichten-Blog Puck [Seite auf Englisch] seien bereits erste Übernahmegespräche mit großen Konzernen geführt worden.

EA Gebäude
Strebt Spieleentwickler Electronic Arts einen Verkauf oder eine Fusion an? (Bild: flickr.com, Paul Downey)

So soll EA-CEO Andrew Wilson bereits mit NBCUniversal-Chef Brian Roberts über die Fusion der beiden Unternehmen gesprochen haben, allerdings ohne Resultat. Auch seien Kontakte zu Konzernen wie Apple, Amazon und Disney aufgenommen worden.

Allerdings wurde noch keine dieser Meldungen offiziell bestätigt. So soll EA-Sprecher John Reseburg auf Anfrage von Puck erklärt haben, dass das Unternehmen „Gerüchte und Spekulationen im Zusammenhang mit Fusionen und Übernahmen“ nicht kommentiere. Auch Disney, Apple und Amazon sollen eine Stellungnahme abgelehnt haben.

Dennoch beharre Pucks Medienreporter Dylan Beyers auf seiner Aussage, die von mehreren Quellen bestätigt worden sei:

Mehrere Quellen, die mit diesen Gesprächen vertraut sind, sagen, dass EA hartnäckig einen Verkauf anstrebt und im Zuge des Microsoft-Activision-Deals nur noch mehr ermutigt wurde. Andere sagen, dass EA in erster Linie an einer Fusionsvereinbarung interessiert ist, die es Wilson ermöglichen würde, Geschäftsführer des kombinierten Unternehmens zu bleiben.

Gaming-Markt in Bewegung

In den letzten Monaten sorgte eine Reihe von Übernahmen namhafter Spieleentwickler für Aufsehen in den Medien. So hat Grand Theft Auto-Publisher Take-Two angekündigt, Zynga für 12,7 Mrd. USD zu übernehmen.

Auch Microsoft hat einen milliardenschweren Deal bekanntgegeben. Der Tech-Gigant wird US-Spieleentwickler Activision Blizzard für 68,7 Mrd. USD erwerben. Einige Wochen später folgte die Ankündigung von Sony, dass der Kauf des Studios Bungie für 3,6 Mrd. USD vereinbart worden sei.

Kaufen, aber nicht gekauft werden

Im Februar betonte Wilson, dass sich EA eher darauf konzentriere, andere Unternehmen zu übernehmen, statt übernommen zu werden. Erst im vergangenen Jahr habe EA 5 Mrd. USD in den Kauf anderer Unternehmen investiert.

Könnte den Gerüchten Glauben geschenkt werden, so scheint es, als verfolge EA nun andere Wege. Branchenexperten gehen davon aus, dass der Grund in den auslaufenden Lizenzverträgen liegen könne. So sei der 2023 auslaufende Exklusiv-Lizenzvertrag mit Disney für die Star Wars-Projekte nicht verlängert worden.

Für die Konkurrenz wie Ubisoft und Quantic Dream biete dies die Option, selbst Star-Wars-Spiele zu entwickeln. Zudem wurde nach 30 Jahren die Vereinbarung mit der FIFA beendet.

Die Konsolidierung dürfte vor allem für die Mitarbeiter Folgen haben. Wie das Branchenportal Kotaku berichtet, soll EA die Entlassung von rund 200 Mitarbeitern planen. Deren Arbeitsstellen sollen an preiswertere Arbeitskräfte in Indien und Rumänien ausgelagert werden. Wie die Zukunft von EA letztendlich aussehen wird, ist derzeit noch ungewiss.