Totgeprügelt wegen 2.700-EUR-Casino-Gewinns: Lebenslang für Mörder in Irland
Posted on: 31/05/2022, 01:35h.
Last updated on: 31/05/2022, 01:35h.
Im Jahr 2018 gewann der Bauarbeiter Ioan B. bei einem Casino-Besuch in Dublin den insbesondere für ihn horrenden Betrag von rund 2.700 EUR. Kurz darauf starb er, brutal zu Tode geprügelt von einem heute 43-Jährigen. Gestern verkündete der Zentrale Kriminalgerichtshof in der irischen Hauptstadt das Strafmaß: Feri A. muss lebenslang ins Gefängnis.
In seiner Urteilsbegründung sprach der Richter von einer „zynischen, bösartigen und extrem brutalen Tat“.
Glücksfund ins Casino getragen
Gut vier Jahre nach dem tödlichen Angriff auf einen Mann in einem Dubliner Park ist der Täter zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Laut Urteilsbegründung habe der einschlägig vorbestrafte Täter besonders grausam gehandelt.
Feri A. hatte vor Gericht bestritten, für den Tod seines rumänischen Landsmannes verantwortlich gewesen zu sein. Dennoch sah es das Gericht als erwiesen an, dass er Ioan B. in der Nacht auf den 13. April 2018 in einem Park in der Dubliner Vorstadt Tallaght so brutal verprügelt habe, dass dieser drei Tage später im Krankenhaus starb.
Wie in Deutschland wird Mord auch in Irland immer mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe geahndet. Die Aussetzung zur Bewährung kann frühestens nach zwölf Jahren von einem irischen Ausschuss geprüft werden. Im Durchschnitt verbüßen Häftlinge in Irland 18 Jahre ihrer lebenslänglichen Freiheitsstrafe in Haft.
Hintergrund der Gewalttat soll ein Glücksspiel-Gewinn des auf dem Bau tätigen Ioan B. gewesen sein. So habe dieser wenige Tage zuvor rund 2.700 EUR in einem Casino im Stadtzentrum von Dublin gewonnen.
Ein Freund des Opfers hatte ausgesagt, Ioan B. habe ihm erzählt, dass er auf der Straße ein 2-Euro-Stück gefunden habe. Dieses habe er beim Glücksspiel eingesetzt und so seinen Gewinn erzielt. Die Nachricht habe in der rumänischen Community schnell die Runde gemacht und so offenbar auch Feri A. erreicht.
Raubmord ohne Beute
Der zuvor bereits in Rumänien wegen versuchten Mordes, schweren Diebstahls und weiteren Delikten verurteilte Mann sei lose mit Ioan B. bekannt gewesen. In der Tatnacht habe er den nichtsahnenden Bauarbeiter in den Park gelockt, um ihn auszurauben. Was Feri A. nicht gewusst habe: Ioan B. hatte bereits fast den gesamten Gewinnbetrag an seine Familie in der Heimat weitergeleitet.
Nach der brutalen Attacke habe der Verurteilte den sterbenden Mann zurückgelassen. Passanten hätten das Opfer in den frühen Morgenstunden gefunden, doch auch sofort eingeleitete Rettungsmaßnahmen hatten dessen Leben nicht mehr retten können.
Die Staatsanwaltschaft hatte vor Gericht ausgeführt, wie sehr die Hinterbliebenen von Ioan B., darunter sein zwölfjähriger Sohn, unter dem gewaltsamen Tod des Mannes litten. Noch heute hätten sie mit Panikattacken zu kämpfen. Zusätzlich sei die Familie durch den Wegfall der Zuwendungen des „anständigen und hart arbeitenden“ Mannes in existenzielle Nöte geraten.
Wie viele Rumänen in Irland hatte sich Ioan B. als schlecht bezahlter Arbeiter auf dem Bau verdingt. Offenbar um Geld zu sparen, verzichtete er auf eine Unterkunft und schlief im Auto nahe seiner Arbeitsstelle. Pro Woche soll es ihm so gelungen sein, rund 200 EUR in die Heimat zu schicken.
Kurz vor der Verkündung des Strafmaßes, so lokale Medien [Seite auf Englisch], hätten Feri A. und seine Verteidigung noch um eine inoffizielle Unterredung mit dem Richter gebeten. Dieser habe das Ansinnen unter anderem mit dem Hinweis abgelehnt, dass den Angehörigen des Opfers keine weiteren Belastungen durch „irrelevante Äußerungen“ des Täters zuzumuten seien. Erspart worden sei ihnen dies jedoch nicht: Nach der Verkündung des Strafmaßes soll Feri A. die Familie Beobachtern zufolge aggressiv angegangen sein.
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