Sportwetten in Kalifornien: Entain und Flutter planen 100 Mio. Dollar Lobby-Fonds
Posted on: 06/07/2022, 09:22h.
Last updated on: 06/07/2022, 10:21h.
In immer mehr Bundesstaaten der USA sind Sportwetten legal. In Kalifornien hingegen sind Buchmacher weiterhin nicht erlaubt. Die beiden Glücksspiel-Konzerne Entain und Flutter wollen dies ändern und unterstützen deshalb die Lobby-Arbeit für eine Sportwetten-Legalisierung im Sunshine State mit 100 Mio. USD.
Hintergrund der Investition sind die im kommenden November anstehenden Wahlen in dem wirtschaftlich stärksten Bundesstaat der USA. Neben der Wahl eines Senators steht für die Wahlberechtigten auch eine Entscheidung über die Modifikation des Glücksspielgesetzes an.
Momentan ist die Platzierung von Sportwetten für die US-Bürger in 30 US-Bundesstaaten möglich. Der letzte bedeutende Markt, der Buchmachern das Angebot von Wetten ermöglichte, war New York. Dort wurden seit Anfang Januar Sportwetten in Milliardenhöhe getätigt. In weiteren fünf Staaten wurden Sportwetten legalisiert, ohne dass bisher einzelne Anbieter lizenziert wurden. Neben Kalifornien sollen auch die Bewohner von Alaska und Massachusetts demnächst über eine Legalisierung abstimmen können.
Die beiden Glücksspiel-Giganten wollen mit ihrer Lobby-Initiative die Menschen in Kalifornien von den Verzügen einer Legalisierung des Sportwetten-Geschäfts an der Westküste überzeugen. Eine wichtige Rolle soll dabei die Verteilung der Abgaben der Anbieter spielen. Mit diesen sollen soziale Probleme wie die in Kalifornien weit verbreitete Obdachlosigkeit und ihre Folgen für die Betroffenen gelindert werden.
Stammes-Casinos vs. Glücksspiel-Konzerne
Entain und Flutter haben eigenen Angaben zufolge die Unterstützung von fünf weiteren Sportwetten-Anbietern mit US-Lizenz. Allerdings droht der Lobby-Gruppe heftiger Gegenwind vonseiten der in Kalifornien aktiven Stammes-Casinos.
Diese fördern ebenfalls eine Initiative zur Legalisierung von Sportwetten in dem Bundesstaat. Im Gegensatz zu Entain, Flutter und Co. soll das Geschäft nach Willen der von den Stammes Casinos geförderten Lobby-Gruppe ausschließlich den jetzigen Inhabern von Glücksspiel-Lizenzen überlassen bleiben. Klassische Glücksspiel-Unternehmen blieben damit auch vom Sportwetten-Geschäft ausgeschlossen.
In Kalifornien betreiben derzeit 61 Stämme insgesamt 76 Casinos. Diese erwirtschaften jährlich über 9 Mrd. USD. In Bezug auf die Wirtschaftskraft der Stammes-Casinos liegt Kalifornien damit an der Spitze der USA.
Nach US-Medienberichten ist die einheitliche Front gegen die Glücksspiel-Konzerne jedoch in Gefahr. Ihnen zufolge werden die Unternehmen mittlerweile von mindestens zwei Stämmen unterstützt.
Ob es überhaupt zur Legalisierung der Sportwetten in Kalifornien kommt, wird sich im November entscheiden. Solange dürften die beiden gegnerischen Lobby-Gruppen jeweils viele Millionen dafür ausgeben, um Wähler und Politiker von ihrem Anliegen zu überzeugen.
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