Erneuter Lockdown: Macau schließt Casinos wegen Corona
Posted on: 11/07/2022, 10:36h.
Last updated on: 11/07/2022, 11:07h.
In Macau stieg die Zahl der Corona-Infektionen in den letzten Wochen massiv an. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, haben die Behörden der Glücksspielstadt erhebliche Einschränkungen verfügt. Dazu zählt auch die Schließung aller Casinos.
Der nun verhängte partielle Lockdown gilt seit dem frühen Montagmorgen und soll vorerst für eine Woche aufrechterhalten werden. Medienberichten zufolge glich Macau am Montagmorgen einer Geisterstadt [Seite auf Englisch], in der kaum Menschen auf den Straßen anzutreffen waren.
Bis zum 18. Juli sind sämtliche kommerziellen und industriellen Betriebe geschlossen. Davon ausgenommen sind lediglich essenzielle Bereiche wie Märkte, Supermärkte und Restaurants mit Außer-Haus-Service.
Macaus Verwaltungs- und Justizminister André Cheong Weng Chon erklärte:
Es handelt sich nicht wirklich um einen Lockdown. Wir verbieten den Leuten nicht, auszugehen. Aber wir hoffen, dass durch die Zusammenarbeit mit den Geschäften und die Unterstützung durch die Öffentlichkeit der Personenverkehr in unserer Stadt auf ein Minimum reduziert werden kann.
Der Politiker betonte, dass Geschäften und Personen, die gegen diese Maßnahmen verstießen, empfindliche Strafen drohten. Diese könnten von umgerechnet 1.500 Euro bis 150.000 Euro reichen. In besonders schweren Fällen seien auch bis zu zwei Jahre Haft möglich.
Zugleich rief er die rund 600.000 Einwohner auf, in dieser Woche nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben. Zudem herrsche die Pflicht zum Tragen einer Maske, sobald die eigene Wohnung verlassen werde.
Herber Rückschlag für die Casinos
Für die Casino-Branche von Macau bedeutet die erneute Schließung einen herben Rückschlag. Bereits vor wenigen Wochen fürchtete die Glücksspielbranche der Stadt angesichts der steigenden Infektionszahlen einen erneuten Casino-Lockdown.
Die Befürchtungen hatten sich vergangene Woche verstärkt, nachdem das Grand Lisboa Casino geschlossen worden war. Die Behörden hatten zuvor festgestellt, dass dort über ein Dutzend Menschen positiv auf Corona getestet worden war. Der traditionsreiche Glücksspieltempel wurde daraufhin in ein Quarantäne-Hotel umfunktioniert.
Seit Mitte Juni wurden in Macau über 1.500 neue Corona-Fälle registriert. Alle Einwohner der Stadt sind nun aufgerufen, in den kommenden Tagen jeweils vier Antigentests zu absolvieren, um eine Infektion auszuschließen. Infizierte müssen sich in den zu Quarantäne-Einrichtungen umfunktionierten Hotels einfinden.
Für Casino-Beschäftigte könnte die Schließung herbe Folgen haben. Die Stadtverwaltung machte am Freitag deutlich, dass die Casino-Betreiber während der Schließung nicht zur Lohnfortzahlung verpflichtet seien.
Bei Finanzanalysten löste der Lockdown der Casinos Ernüchterung aus. Sie warnten angesichts der zu erwartenden erheblichen Umsatzverluste vor einer Investition in die Aktien der Casino-Betreiber von Macau. Eine Besserung der Geschäftslage sei ihrer Ansicht nach frühestens im ersten Quartal des kommenden Jahres zu erwarten.
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