Niederlande: Glücksspielbehörde droht Gammix mit Millionenstrafe
Posted on: 12/07/2022, 11:21h.
Last updated on: 12/07/2022, 11:42h.
Die niederländische Glücksspielbehörde Kansspelautoriteit (KSA) geht im Kampf gegen das illegale Online-Glücksspiel weiterhin hart gegen nicht lizenzierte Anbieter vor. Am Montag verhängte die KSA eine Unterlassungsverfügung gegen das Unternehmen Gammix Limited. Darin fordert sie Gammix zur Einstellung seiner Angebote in den Niederlanden auf. Im Falle einer Nichtbefolgung drohe Gammix eine empfindliche Geldstrafe.
Demnach sei das wöchentliche Zwangsgeld bei Zuwiderhandlung laut Pressemitteilung [Seite auf Niederländisch] auf 1,47 Mio. Euro festgelegt worden. Die Strafe könne laut Behörde auf einen Höchstbetrag von knapp 4,5 Mio. Euro ansteigen.
Als Grund für die Strafandrohung gibt die Glücksspielbehörde an:
Die KSA hat festgestellt, dass Gammix über verschiedene Webseiten Glücksspiele für niederländische Verbraucher anbietet. Die Gammix Ltd. hat dafür keine Lizenz.
Im Rahmen mehrerer Prüfungen im März dieses Jahres habe die KSA diverse Vergehen festgestellt. Dies betreffe die von Gammix betriebenen Online-Casinos rantcasino.com und nordslot.com sowie vier weitere Online-Angebote, auf die von den Niederlanden aus zugegriffen werden könne.
Auf den Webseiten sei es niederländischen Spielern ermöglicht worden, Konten zu eröffnen und Einzahlungen vorzunehmen, um an den diversen Glücksspielangeboten teilzunehmen. Bei einer späteren Prüfung sei dies noch immer möglich gewesen. So habe die KSA bei rantcasino.com and nordslot.com von Mai bis Juni jeweils fünfstellige Zugriffsraten von Spielern aus den Niederlanden registriert.
Keine Kontrolle durch Glücksspielbehörde möglich
Das Online-Angebot von Gammix stelle einen eindeutigen Verstoß gegen das niederländische Glücksspielgesetz dar. Die KSA forderte das Unternehmen deshalb auf, sein Glücksspielangebot in den Niederlanden umgehend einzustellen.
Bei dem illegalen Angebot von Gammix sei eine geregelte Kontrolle seitens der KSA nicht möglich. So könne unter anderem nicht geprüft werden, ob das von dem Unternehmen organisierte Online-Glücksspiel fair sei und ob der Suchtprävention genügend Spielraum eingeräumt werde. Dies stelle eine potenzielle Gefahr für niederländische Spieler dar.
In den Niederlanden ist das Online-Glücksspiel seit dem 1. Oktober 2021 unter strengen Auflagen legalisiert. Ziel von Regierung und KSA ist es, auf dem lizenzierten Markt ein sicheres Umfeld für Spieler zu schaffen. Neben Werbeverboten zählt dazu auch die konsequente Verfolgung illegaler Anbieter von Online-Casinos und -Sportwetten.
Das Gammix-Management dürfte die Drohung der Glücksspielbehörde nicht auf die leichte Schulter nehmen. So hat die KSA schon in der Vergangenheit nicht vor hohen Geldstrafen gegen Glücksspielanbieter zurückgeschreckt.
Die KSA betonte, dass ihre Entscheidung vor Gericht angefochten werden könne. In den kommenden Tagen dürfte sich zeigen, ob es Gammix auf die möglicherweise sehr teure Konfrontation ankommen lässt.
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